Was, wenn....

... Ryo es nicht warten kann, bis Dee Feierabend hat

Ich ging nun schon seit Stunden auf und ab. Vom Wohnzimmer in die Küche, dann ins Schlafzimmer
und wieder zurück. Allerdings hatte ich keine Ahnung, was ich in den einzelnen Zimmern tun sollte.
Dee war heute schon sehr früh aus der Wohnung gegangen, zur Arbeit. Mir hatte Barclay diesen tag
frei gegeben, warum auch immer...
Und nun wusste ich nicht, was ich mit mir anfangen sollte. Wenn doch wenigstens Dee hier gewesen
wäre. Er hätte mit Sicherheit eine Idee, was ich jetzt hätte machen könnte.
Jedenfalls saß ich keine Minute ruhig an irgendeinem Platz, seit Dee gegangen war. Ich irrte einfach
ziellos in der Wohnung umher.
Ich hatte versucht ein wenig zu lesen oder zu fernsehen, aber das hatte ich immer nach ein paar
Minuten aufgegeben. Entweder kam nichts Gescheites im Fernseher oder das Buch übte einfach
keinen Reiz auf mich aus.
Warum zum Teufel wusste ich einfach nichts mit mir anzufangen? Früher habe ich doch meine freien
tage auch immer mit irgendwas verbracht. Vielleicht lag es ja daran, dass ich , seit ich Dee kannte,
jeden meiner Urlaubstage mit ihm verbracht habe...?
Dee.. irgendwie fehlte er mir unheimlich. Und das schon nach drei Stunden Abwesenheit... Oh
Mann...
Bikky war auch nicht hier. Er war am tag zuvor für eine Woche mit der ganzen Klasse zum Campen
gefahren.

Und schon wieder bin ich in der Küche.
Ich merke schon gar nicht mehr, wohin ich wandere...
Was könnte ich also machen...?
Da fiel mir plötzlich ein, dass Dee vor einiger zeit irgendeinen Film aufgenommen hatte.
Ich ging schnell ins Wohnzimmer, schaltete Fernseher und Videorekorder ein und spulte die Kassette
zurück.
Dee war es damals auf dem letzten Drücker eingefallen, dass dieser Film kam und ich hatte keine
Ahnung, was mich nun erwartete.

Schon nach den ersten Minuten des Films kam mir das irgendwie bekannt vor, es ging um zwei
Männer, die zu Partnern wurden. Der eine war an seinem Kollegen sehr interessiert und versuchte
ihn den die ganze Zeit ´rumzukriegen´.
Kein Wunder, dass Dee das aufnehmen wollte. Das passte genau auf unsere damalige Situation.
Bei diesem Gedanken musste ich grinsen. Das passte wirklich haargenau.
Doch dann kam eine Szene, die mir die Röte in das Gesicht trieb.
Die beiden Männer kamen zum Schluss natürlich zusammen, wie wir damals auch, und das kam
deutlich zum Vorschein.
Man konnte sie doch tatsächlich bei ihrem... Akt beobachten.
Das brachte wiederum meine Gedanken zu Dee und an unsere letzte Nacht.
Und ohne, dass ich es wollte, durchströmte mich bei dieser Szene ein wohlig warmes Gefühl und ein
Kribbeln breitete sich in meinem Unterleib aus.
Scheiße! Ich kriegte doch tatsächlich in diesem Moment...
Schnell schaltete ich den Fernseher aus und verfluchte Dee leise dafür, dass er diesen unbedingt
aufnehmen musste. Er hatte da bestimmt seine Absichten...
Doch bei dem Gedanken an Dee wurde das Gefühl in mir nur noch stärker.
Verdammt! So etwas war mir bisher noch nie passiert! Und das nur bei einem Gedanken an Dee!!

Ich versuchte mich irgendwie abzulenken, doch immer wieder musste ich an Dee denken, an das,
was er mit mir letzte Nacht getan hatte...
Und ich konnte nicht aufhalten, dass es immer enger in meiner Hose wurde... Ja sogar schon
schmerzhaft eng...
Irgendwie musste ich diese Erektion loswerden.
Meine Hand handelte nun schneller als mein Verstand.
Ohne, dass ich es mitbekam, hatte ich den Telefonhörer in die Hand genommen und wählte nun die
Nummer von Dees Handy.
„Ja?", meldete sich eine brummelnde Stimme and er anderen Seite.
Oh Gott! Was hatte ich mir nur dabei gedacht?! Was sollte ich denn jetzt sagen? ´Hey Dee, kannst
du nicht mal rüberkommen, ich bin gerade scharf!´? Nein, das konnte ich nun wirklich nicht tun.
Sicher, Dee würde mit Sicherheit sofort kommen, so ist er nun mal, aber... Nein, das brachte ich
einfach nicht fertig!
„H-hallo, D-Dee.", stotterte ich stattdessen.
„Ryo? Warum rufst du denn an?" Ich konnte regelrecht sehen, wie Dee nun vor sich her lächelte. Es
tat wirklich gut zu wissen, dass man so ´aufheiternd´ auf seinen Partner wirkte.
Ein Lächeln umglitt meine Lippen und Wärme durchflutete mich.
Allerdings war dieses Gefühl in meiner jetzigen Situation völlig unpassend.
Ich musste ein Stöhnen regelrecht unterdrücken, was mir mehr oder weniger auch gelang.
Anscheinend eher weniger, denn Dee klang leicht besorgt.
„Ist irgendetwas mit dir, Ryo?"
„N-nein! Alles in Ordnung.", antwortete ich schnell. „Ich wollte... nur so mal anrufen!"
„Ach so..." Dee klang nicht wirklich überzeugt von meiner Antwort. „Du, Ryo, ich muss Schluss
machen. Barclay nervt mal wieder..."
„Oh, okay... Dann bis nachher..."
„Gut, bis dann. Ich liebe dich." Shit, schon wieder dieses Gefühl!!
„Ich... dich auch."

Nach diesem Telefongespräch fühlte ich mich nicht wirklich besser. Im Gegenteil, es wurde eher
noch schlimmer.
Es musste doch irgendetwas geben, was mich von diesem Trip runterbringen konnte!
Doch mir fiel absolut nichts ein... Obwohl, vielleicht half mir ja eine Dusche. Also ging ich ins Bad,
zog mich aus und stieg unter den Wasserstrahl.
Nach einigen Minuten stellte ich das Wasser immer kälter, mit der Hoffnung, dass das wenigstens
half.
Aber... Pustekuchen!
Frustriert stöhnte ich auf und lehnte mich an die kalten Fließen.
Wie von selbst glitt meine Hand meinem Körper hinab.
Im letzten Augenblick registrierte ich, was ich da eigentlich tat und stockte.
Nein, das wollte ich nun bestimmt nicht!
Verdammt! Aber ich konnte doch nicht den ganzen Tag so ´geladen´ sein.
Meine Hand hatte sich währenddessen wieder verselbstständigt. Langsam umschloss sie mein Glied.
Krampfhaft biss ich die Zähne zusammen, unterdrückte so mein aufkommendes Stöhnen.
Langsam schloss ich die Augen und ließ meine Hand sich bewegen.
Noch einmal kamen in mir Bedenken auf, doch meine ´Lust´ verdrängt diese schnell. Ich stellte mir
Dee und seine Hand vor, die mich anstatt meiner Hand berührte und streichelte.
Diesmal konnte ich ein Stöhnen nicht unterdrücken.
Dann hörte ich Dees Stimme. „Ryo! Was-?"
Moment, Dee?? Das klang viel zu real, so, als ob Dee fast neben mir stand.
Erschrocken riss ich die Augen auf, zog mit einem Ruck den Duschvorhang zur Seite und schaute
geradewegs in ein paar wunderschöne grüne Augen.
„D-Dee, w-w-was m-macht du d-denn h-hier?", stotterte ich.
Dee grinste nur und schaute an mir herunter. Da wurde sein Grinsen noch breiter.
Ich runzelte verwirt die Stirn. Warum grinste er denn jetzt noch mehr? Da bemerkte ich, dass meine
Hand noch immer auf meiner Erektion lag und zog sie schnell zurück.
Mit hochrotem Kopf stieg ich aus der Dusche und zog schnell einen Bademantel über.
Ich spürte Dees Blick auf mir ruhen und flüchtete regelrecht aus dem Bad, verkroch mich in die
äußerste Ecke der Couch.
Langsam kam Dee hinterher. Ich mied seinen Blick, wusste doch, dass Dees Grinsen noch immer
nicht abgeklungen war.
Er setzte sich neben mich.
Nachdem wir eine Weile schweigend nebeneinander saßen, schaute ich vorsichtig auf. Dee sah mich
noch immer an, lächelnd.
„Warum bist du hier?", fragte ich leise. „Hast nicht noch Schicht?"
„Du klangst so komisch am Telefon, da hab' ich mir Sorgen gemacht." Und wieder ein Grinsen.
„Jetzt weiß ich ja, was los war."
Schnell ließ ich den Kopf wieder sinken und starrte ins Nichts. Das war mir ja so peinlich! Was
musste Dee nur von mir denken?
Dee bewegte sich und plötzlich spürte ich seine Lippen auf meinem Hals.
Ich schloss die Augen, seufzte genießerisch und neigte meinen Kopf so, dass Dee mehr Spielraum
hatte. Ja, genau das wollte ich jetzt...
Und schon glitt seine Hand unter meinen Bademantel und wanderten an meinem Körper nach unten.
Ich stöhnte leicht auf.
„Ich bin ja wirklich im richtigen Moment gekommen...", raunte Dee mir ins Ohr.
Ich spürte, wie mir wieder das Blut ins Gesicht schoss.
Dee kicherte leise und erhob sich dann. Er zog mich mit sich und schleifte mich zum Schlafzimmer,
wobei er mich küsste. Als ich seine Zunge in meinem Mund spürte, schlang ich meine Arme um
seinen Hals und erwiderte den Kuss heftig.
Im Endeffekt habe ich ihn ins Schlafzimmer gedrängt. Ich hielt das einfach nicht mehr aus. Ich
schupste ihn aufs Bett, streifte mir den Bademantel ab und setzte mich nun vollkommen nackt auf
Dee. Unter normalen Umständen hätte ich so etwas niemals gemacht, aber diesmal war es einfach
anders. Ich brauchte ihn, dringend.
Dee sah mich zuerst etwas überrascht an, grinste dann doch über beide Ohren. Ich denke, er liebte
es, dass ich mich so aufführte.
Doch bevor ich weitermachen konnte, hatte er mich schon bei den Handgelenken gepackt und in die
Kissen gedrückt. Danach zog er mir die Hände über meinem Kopf zusammen und ich schloss
erwartungsvoll die Augen.
Ich wartete auf das, was nun passieren sollte, doch als ich kaltes Metall um meinen Handgelenken
spürte, riss ich die Augen auf und sah Dee geschockt an. Was sollte denn das nun wieder?
Dee musst gewusst haben, was ich dachte, denn sein Grinsen wurde nur noch breiter. „Das ist die
Strafe dafür, dass du alleine anfangen wolltest, ohne mich!" Er wollte zwar streng klingen, doch das
gelang ihm nicht wirklich. Ich wusste, dass ihm das riesengroßen Spaß macht, ich konnte es in seinen
Augen sehen.
Er küsste mich leicht und seine Lippen wanderten dann tiefer. Als er an meine empfindlichste Stelle
kam, bäumte ich mich unter ihm auf und zog an den Handschellen. Ich wollte Dee berühren, doch ich
konnte nicht! Das machte mich noch verrückter.
Doch zu meinem Entsetzen machte Dee nicht weiter, sondern richtete sich wieder auf und grinste
mich an. Das kann er doch nicht machen! Das... das kann er mir nicht antun!
Ich sah Dee geschockt an.
Er verzog keine Miene. „Ich mache nur weiter, wenn du ganz lieb ´bitte´ sagst."
Ich stöhnte auf. Das konnte doch nicht wahr sein...!
„Dee..." Ich brachte kaum einen ton heraus. „B-b-bitte..."
„Hm, das klang nicht sehr überzeugend! Sag es noch mal!"
„Dee..." Ich stockte. Aushalten würde ich das nicht mehr lange... „VERDAMMT, DEE! DU WEIßT
GENAU, DASS ICH WILL! ALSO, JETZT MACH SCHON! ICH BRAUCHE DICH!! ICH
WILL, DASS DU MICH NIMMST!!", schrie ich frustriert aus mir heraus.
Verlegen schaute ich zur Seite. Dee lachte nur leise, kam dann aber meiner Aufforderung nach.
Es dauerte wirklich nicht lange, bis ich mich in seinem Mund ergoss. Doch das sollte es nicht
gewesen sein.
Ich schaute in durch gläserne Augen an. „Komm her, bitte.", murmelte ich. Ich wollte Dee, wie noch
nie zuvor.
Und dann passierte es.
Dee wollte gerade mit dem zweiten Finger in mich eindringen, als plötzlich das Telefon klingelte.
Nein, bitte nicht jetzt. Ich war wieder total erregt und wollte nur noch Dee in mir spüren...
Doch Dee zog seine Finger zurück und erhob sich mit einem leisen Knurren.
Während Dee telefonierte, versuchte ich mich zusammenzureißen. Ich wollte Dee, jetzt und hier, und
er sollte sich gefälligst beeilen!! Ich hielt das nicht mehr lange durch!
Doch als Dee zurückkam, sah ich schon an seinem Gesichtsausdruck, dass etwas nicht stimmte.
„Barclay will, dass ich wieder zurückkomme, sonst kann ich morgen meine Sachen
zusammenpacken."
„A-aber du k-kannst d-doch nicht e-einfach g-gehen!", presste ich heraus.
Dees Lippen verzogen sich wieder zu einem Grinsen, als er sprach. „Oh, doch! Ich lasse dich einfach
so zurück und wenn ich wieder komme, werde ich dich ´befreien´."
Ich sah ihn geschockt an und brachte keinen Ton heraus, als er sich wieder ordentlich anzog.
Dee gab mir noch einen kleinen Kuss, deckte mich zu und ging aus dem Schlafzimmer.
Jetzt konnte ich meine Erstarrung überwinden und rief ihm hinterher: „DEE!! DAS KANNST DU
NICHT MIT MIR MACHEN!! KOMM ZURÜCK, DU KANNST MICH DOCH NICHT SO
ZURÜCKLASSEN!!"
Ich hörte nur ein heiteres ´Tschüß´, als dann die Tür ins Schoss fiel und ich wieder alleine in der
Wohnung war.
Das würde er mir büßen. Das schwor ich mir.

 

Kapitel 3

 

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