Review: Yami no Matsuei
Let us die young or let us live forever (Alphaville)
Die geheimnisvolle Romantik des Todes spielt in Yoko
Matsushitas
Hauptcharakter der Geschichte ist der schöne (und
verfressene) Tsuzuki, der in der Abteilung für Vorladungen im Enma-Cho
arbeitet, das für Tokyo zuständig ist. Zusammen mit seinem kindlichen, aber bildhübschen Partner Hisoka
löst er die unterschiedlichsten Fälle. Sehr oft muss er sich mit
übernatürlichen Wesen, Vampiren oder Monstern herumschlagen. Und noch dazu
mit dem mysteriösen Doktor Muraki, der etwas mit Hisokas ungewöhnlichem Tod
zu tun hat und Tsuzuki unbedingt ins Bett bekommen will... Faszinierend ist die düstere Romantik in Matsushitas Geschichten. Oft bezieht sie alte Sagen und Geschichten mit ein, so zum Beispiel in dem Kapitel "Die Teufelssonate" in Band zwei. Die Teufelssonate ist eine Violinsonate des Komponisten Tartini. Man sagt, dass er für dieses Meisterwerk seine Seele an den Teufel verkauft hat. Diese Geschichte wiederholt sich auf mysteriöse Weise bei dem jungen Violinspieler Hijiri, der nach einer Netzhautoperation unverschuldet an einen Pakt mit dem Teufel gebunden ist. Im dritten Band wiederum müssen Hisoka und Tsuzuki einigen ungewöhnlichen Todesfällen auf einem Schiff nachgehen, wobei sie ihren alten Bekannten Muraki wieder treffen. In den späteren Bänden wird die Geschichte allerdings immer verwickelter und einige Zusammenhänge sind etwas unklar. Mir persönlich gefällt besonders der Wechsel zwischen humorvollen Passagen (zum Beispiel in Band vier, als das Enma-Cho einen Betriebsausflug auf der bezaubernden Insel Hokkaido macht) und dunkleren Passagen (wie zum Beispiel dem letzten Kapitel des fünften Buches, das fast schon überraschend brutal und ernst ist.) Tsuzuki und Hisoka sind ein ungewöhnliches Team, dadurch, dass der kindlich aussehende Hisoka der viel Ernstere ist. Er lächelt so gut wie nie und strahlt eine unerklärliche Aura von Traurigkeit aus. Tsuzuki hingegen ist fast immer gut gelaunt und bringt sich mit seiner vorlauten Art und seiner Vorliebe für Süßigkeiten öfter in Schwierigkeiten. Trotzdem passen die beiden außerordentlich gut zusammen und ich bin gespannt, wie sich ihre Beziehung noch entwickelt. Besonders gern mag ich auch den undurchsichtigen und charismatischen Doktor Muraki, dessen Motive bislang noch im Dunkeln liegen. Die Zeichnungen könnte man fast als prototypisch für Shojo-Manga bezeichnen. Wunderschöne Männer mit riesigen Augen und glänzenden Haaren sind äußerst reichlich vorhanden. Alle Zeichnungen sind sehr detailliert und haben oft auffallend schöne Hintergründe. Die Charaktere sind sehr individuell und äußerst aufwendig gezeichnet. Von Yami no Matsuei sind bisher 11 Bände erschienen. Vorerst wurde der Manga, der in Deutschland bei Carlsen Comics erscheint, in Japan leider. abgebrochen.
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