Review: The Summit

I wanna love you and treat you right;
I wanna love you every day and every night:
We'll be together with a roof right over our heads;
We'll share the shelter of my single bed;

(Bob Marley)

Lee  Hanase befindet sich in einem ziemlich miserablen Zustand. Er ist in die Frau verliebt, die sein älterer Bruder gerade geheiratet hat. Und nicht nur das: Sie nimmt ihn noch nicht einmal ernst und hält ihn für einen kleinen dickköpfigen Jungen, der keinerlei Verantwortung übernehmen kann. Gedemütigt und schlecht gelaunt sitzt er in der U-Bahn, wo er die Aufmerksamkeit des Streuners Moto auf sich zieht. Zwar ist dieser ziemlich beeindruckt von dem hübschen aber missgelaunten jungen Mann, aber das hält ihn nicht davon ab, ihm zu allem Überfluss auch noch die Brieftasche zu klauen.

Kurz darauf gerät jedoch Moto selbst in Bedrängnis, als er von einer Straßengang angemacht wird, in deren Revier er sich befindet. Augerechnet Lee kommt ihm scheinbar zur Hilfe und schlägt die Gang mühelos in die Flucht, indem er seinen Frust an ihnen auslässt. Allerdings hat er natürlich nicht vergessen, dass Moto ihn beklaut hat und nimmt die Verfolgung auf, als er mit der Gang fertig ist. Moto ist alles andere als leicht zu fangen und so entwickelt sich das ganze zu einer wilden Verfolgungsjagd, die schließlich zu Lees Gunsten ausgeht.

Allerdings kommt er zu spät, denn Moto wurde das Portemonnaie bereits wieder abgenommen. Lee verschont Moto für dieses Mal, trägt ihm allerdings auf, ihm das Portemonnaie zurück zu holen. Motos Handy behält er als Pfand.

Lee glaubt, dass er sowohl Moto als auch das Portemonnaie niemals wieder sehen wird und hat auch bald wieder andere Sorgen im Kopf, nachdem sein Bruder und dessen Frau ihn aus den Flitterwochen anrufen. Als er sich daraufhin mit einem Klassenkameraden prügelt, wird er von der Schule geworfen und trifft kurz darauf auf Moto, der ihn von der Schule abholen wollte. Er hat tatsächlich das Portemonnaie dabei, aber Lee merkt zu spät, dass es leer ist. Statt dem Inhalt befindet sich jedoch Motos Adresse im Geldbeutel und seltsamerweise scheint Lee sich sogar darüber zu freuen.

Als er ihn kurz darauf besuchen will, kommt er zum zweiten Mal genau rechtzeitig, um Moto zu retten, der gerade von seinem Mitbewohner belästigt wird, den er offenbar ziemlich ausgenutzt hat.

Auch danach wird die turbulente Bekanntschaft der beiden keineswegs weniger aufregend. Moto, der nach der Auseinandersetzung mit seinem Mitbewohner kein Zuhause mehr hat, zieht bei Lee ein und dieser sucht sich einen Job als Kurier, um überleben zu können. Außerdem entwickelt sich zwischen den beiden eine seltsame Art von Beziehung, in der sie sich ständig gegenseitig necken, anzüglich werden und reizen, nur um dann doch wieder einen Rückzieher zu machen. Moto scheint Lee einerseits zu bewundern und seine Nähe zu suchen, scheut aber immer wieder ängstlich zurück, wenn dieser ihm zu nahe kommt. Lee fühlt sich eindeutig von Moto körperlich angezogen, kann das aber vor sich selbst nicht zugeben.

Außerdem ist ein seltsamer Fremder auf der Suche nach Moto und dieser scheut offenbar vor nichts zurück.

Da mit der kantige und geradlinige Stil der koreanischen Manwas gut gefällt, habe ich mich sehr über das Erscheinen eines weiteren Shonen-ai Manwas in Deutschland gefreut. Der Zeichenstil gefällt mir weitgehend gut, besonders die Augen der Charaktere finde ich schön getroffen. Die Geschichte und die Charakterisierungen in The Summit sind nicht gerade außergewöhnlich oder fesselnd, aber ansprechend umgesetzt. Insgesamt fand ich die Geschichte ansprechend, wenn auch nicht herausragend. Schön finde ich, dass sich die Beziehung zwischen Moto und Lee eher langsam entwickelt, auch wenn ich ihre Motive noch relativ schwer zu durchschauen finde. Der Manga erscheint bei EMA, umfasst zur Zeit fünf Bände und wird fortgesetzt.

 

 

  General Info

Koreanischer Titel: The Summit
Mangaka: Young Hee-Lee
Sprache: englisch
Verlag: Korea: Seoul Cultural Publishers 2005
Deutschland: EMA 2007
Bände:  5 (wird fortgesetzt)
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Shonen-Ai-Meter: (6)