Review: Teatime
Lovin'
Sit and drink Pennyroyal Tea
Distill the life that's inside of me
Sit and drink Pennyroyal Tea
I'm anemic royalty
(Nirvana)
Nagomi
hält es nicht mehr aus, dass ihr Bruder Madoka sich ständig wie ein Trample
benimmt, ihre Sachen durch seine Unbeherrschtheit zerstört und auch sonst
eher miserable Manieren aufweist. Aus diesem Grund bringt sie ihn
dazu, sich bei der Teezeremonie-AG anzumelden. Sie hat die Hoffnung, dass
deren charismatischer Präsident es schaffen könnte, ihrem Bruder Benehmen
beizubringen. Das gestaltet sich natürlich alles andere als einfach, denn
Madoka ist wirklich ein ungehobelter Wildfang, der am liebsten keine Minute
still sitzen würde.
Die Teezeremonie ist ein in der japanischen Kultur hoch geachtetes und über
Generationen gehegtes Ritual mit sehr genauen Abläufen und Regeln. Sie dient
dazu, es Gast und Gastgeber zu ermöglichen, sich in einer meditativen Ruhe
aufeinander einzustellen und erfordert Demut und Respekt. Ziel ist es, eine
harmonische Atmosphäre, frei vom Staub des Alltags zu erschaffen.
Klingt ganz so, als sei Madoka hier vollkommen fehl am Platze und genau so
scheint es zunächst auch.
Hasune wirkt auf ihn aus der Ferne zunächst wie ein ziemlich unnahbarer Typ.
Allerdings interessiert
es ihn,
dass dieser sich während der Teezeremonie von einem lässigen, eher
uninteressiert wirkenden Schüler, zu einem wirklich ehrgeizigen und
perfektionistischen Menschen zu verwandeln scheint. Außerdem ist Hasune
nicht so abweisend, wie er zunächst scheint und er erzählt ihm ganz offen,
dass er seine strenge jüngere Schwester gerne mit seinem Können in der
Teezeremonie beeindrucken möchte.
Außerdem vertraut er Madoka an, dass ihm seine eigene Teeschale, die er von
seinem Großvater geerbt hat, wichtiger ist als die wertvollen Schalen, die
seine Familie dem Club zur Verfügung gestellt hat. Als Madoka ein wenig mit
seinem neuen Club angeben will und Mitschülern von den teuren Teeschalen
erzählt, planen diese, die Schalen zu entwenden. Sie nehmen ausgerechnet
Hasunes Schale mit, im Glauben das sei die Wertvollste. Madoka kann den Raub
verhindern, sorgt aber mit seiner Ungeschicklichkeit dafür, dass die Schale
doch noch kaputt geht. Hasune ist dennoch erfreut über seinen Einsatz und
nimmt es ihm keineswegs übel. In der nächsten Zeit nähert er sich Madoka
sogar etwas mehr, als diesem lieb ist. Zum Beispiel weckt er ihn äußert
zärtlich, indem er ihm über das Ohr leckt, wenn Madoka wieder einmal in der
Schulpause im gemütlichen Teehaus eingeschlafen ist.
Und als Madoka Hasune auch noch mit einem etwas aufdringlichen Typen
beobachtet, der auf ihn den Eindruck macht, vom anderen Ufer zu sein, ist er
sich ziemlich sicher, dass Hasunes Absichten ihm gegenüber nicht nur
ehrenhaft sind. Was er selbst davon allerdings hält, weiß er nicht.
Im Anschluss an die Hauptgeschichte gibt es noch eine Zusatzgeschichte „Das
süsse Leben“, in der Hasunes Freund Keiga die Hauptrolle spielt. Er ist seit
langer Zeit unsterblich in seinen besten Freund verliebt, der als
Schriftsteller arbeitet. Leider teilt Mizuki seine Gefühle nicht. Er hat ein
Verhältnis mit einer reichen älteren Frau, die ihn unterstützt und ihm sein
Schreiben ermöglicht. Eines Tages jedoch eröffnet er Keiga vollkommen
gelassen, dass er sie verlassen hat. Es scheint ihn nicht im Geringsten zu
stören, dass sie nicht mehr bei ihm ist und Keiga macht Mizukis Gefühlskälte
Angst. Was, wenn er auch von ihm eines Tages genug hat und ihn entsorgt?
Seine Verunsicherung wächst noch, als Mizuki auch seine Wohnung ausmistet
und offenbar vorhat, ein neues Leben anzufangen.
„Teatime Lovin“ ist eine nette Unterhaltung von einer Mangaka, deren Stil
ich durchaus schätze. Zwar sind die Charaktere mit dem stürmischen Madoka
und dem überlegenen Hasune ziemlich stereotyp verteilt und auch die story
ist eher von der seichten Sorte und vorhersehbar, aber dennoch finde ich den
Manga irgendwo liebenswert. Mir gefällt Madokas resolute Schwester, die
einen Konkurrenzkampf mit Hasunes perfekter Schwester führt, die sie im
Karate geschlagen hat. Darüber gibt es auch noch einen sehr kurzen
Zusatzmanga „Schlechte Gene“. Über die Teezeremonie hätte ich gerne mehr
erfahren, aber sie spielt leider eher eine Nebenrolle und tiefere Einblicke
bekommt man hier nicht.
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General Info |
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Japanischer Titel: |
Koi cha no Osahou |
Autor: |
Maki
Kazumi |
Zeichner: |
Yaya
Sakuragi |
Sprache: |
deutsch |
Verlag: |
Japan:
Kadokawa Shonen 2003
Deutschland: Carlsen Comics 2009 |
Bände: |
4 |
Online
bestellen: |
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Shonen-Ai-Meter: |
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