Review: Süßes Gift
You, You are my Superstar (Rollergirl)
Es ist schon nicht leicht in
jemanden verliebt zu sein, der diese Liebe nicht erwidert. Wenn derjenige
dann auch noch für jemand ganz anderen schwärmt wird es umso schwieriger.
Diese unangenehme Erfahrung muss Takahiko machen, der schon seit der
Oberschule in Naoki verliebt ist.
Zunächst ist er einfach nur froh, den anderen nach Jahren wiedergetroffen zu haben und macht sich noch nicht einmal große Hoffnungen, denn er geht natürlich nicht davon aus, dass Naoki ebenfalls schwul sein könnte. Naoki ist Lehrer an einer Schule an der der Techniker Takahiko hin und wieder Geräte repariert und er versucht so viel Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen, da er gerne in seine Nähe ist. Sie gehen gemeinsam essen und Naoki übernachtet sogar hin und wieder bei ihm. Eines Tages teilt Naoki ihm ihm, dass er ihm etwas gestehen müsse und Takehiko macht sich die leise Hoffnung, dass Naoki vielleicht ebenfalls Gefühle für ihn entwickelt haben könnte.
Es geht jedoch um etwas ganz
anderes. Wie Naoki ihm rot vor Verlegenheit gesteht, ist er ein riesiger Fan
des Popduos Cross und vor allem des Sängers Yu. Naoki schwärmt regelrecht
für ihn, hat überall Poster von ihm hängen und hat sich sogar dasselbe Handy
gekauft. Er bittet Takehiko ihn zu einem Konzert in der Provinz zu
begleiten. Er traut sich nicht auf die Konzerte in Tokio, da er fürchtet,
dort seinen Schülerinnen zu begegnen.
Auf dem Konzert und bei der
darauf folgenden Autogrammstunde ist Naoki wie ausgewechselt. Der sonst so
zurückhaltende und zaghafte junge Mann strahlt regelrecht vor Freude und hat
förmlich Herzchen in den Augen. Bei Takehiko regt sich nun doch leichte
Eifersucht aber er sagt sich, dass er selbst bei Naoki vermutlich sowieso
keine Chance hat und nur versuchen kann, ihn als Freund so gut es geht zu
unterstützen. Er versucht sogar Naokis Schwärmerei zu verstehen und fragt
ihn darüber aus, wie er seine Beziehung zu Yu definiert. Schließlich wird er
ihm nie wirklich nahe sein. Naoki versichert jedoch, dass es ihn schon
glücklich macht, Yu einfach nur auf der Bühne zu sehen. Er erklärt Takehiko
aber, dass er dennoch lieber ihn als Freund hat, als Yu, was Takehiko
natürlich freut.
Gleichzeitig gesteht Takehiko
Naoki seine Liebe und stellt ihn vor die Entscheidung: Yu oder er. Insgesamt ist „Süßes Gift“ ein Manga, der mich nicht wirklich überzeugen konnte. Weder die Zeichnungen noch die story reichen aus, um annähernd als außergewöhnlich zu gelten. Bei den Zeichnungen stört mich, dass die Charaktere sich doch oft sehr ähnlich sehen und Gesichter sehr oft auch nur angedeutet sind oder Personen als Chibis gezeichnet sind, so dass das Ganze ein wenig nachlässig wirkt. Hintergründe sind fast gar nicht gestaltet und weiße oder graue Flächen nehmen viel Platz auf den Seiten ein. Bei der story finde ich es ganz niedlich, dass Naoki so ein großer Fan eines Popstars ist. Da ich selber in meinem Alter noch ein richtiges Fangirl sein kann, kann ich mich damit ganz gut identifizieren. Ich finde aber, dass Mieko Koide es nicht wirklich schafft, die Gefühle ihrer Charaktere glaubhaft rüber zu bringen. Takehiko ist meiner Ansicht nach viel zu gelassen, als Yu tatsächlich in Naokis Leben tritt. Und auch Naoki zeigt nicht annähernd die Begeisterung, die normal wäre, wenn einem sein Idol plötzlich leibhaftig gegenübersteht. Auch der zweite Band konnte mich wie schon erwähnt nicht wirklich überzeugen. Zu viele unnötige Missverständnisse, zuviel sinnloses hin und her. Für eingefleischte Shonen-Ai Fans könnte „Süßes Gift“ ganz interessant sein, eine Empfehlung kann ich hier aber nicht wirklich aussprechen.
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