Review: Stupid Story
(Seal)
Yanik,
der bisher
Yanik ist vollkommen entsetzt über diesen ersten Auftritt an der Schule. Und das, wo jetzt alles anders werden sollte und er sich endlich integrieren wollte. Für Alan war das ganze nur ein Spaß und eine willkommene Methode, die Mädchen am langen Arm verhungern zu lassen, aber der schüchterne Yanik ist vollkommen aus der Bahn geworden. Nicht nur, dass Alan ihm seinen ersten Kuss gestohlen hat, er ist auch fest davon überzeugt, dass sein Leben an dieser Schule nun ebenfalls vorbei ist. Er beschimpft Alan und lässt ihn stehen.
Zwei
Wochen lang stellt er sich krank, um sich die Blamage zu ersparen, sich
wieder in der Schule blicken zu lassen. Er bezahlt seinen Mitschüler Aki
dafür, dass dieser vorbei kommt und ihm die Aufgaben bringt. Dieser erpresst
ihn auch noch mit dem Wissen darüber, dass Yanik eigentlich gar nicht
wirklich krank ist und zwingt ihn, sich als Mädchen zu verkleiden und mit
ihm auf eine Party zu gehen. Aki möchte nämlich auch endlich mal mit einer
Freundin auftauchen, um seinen Ruf zu verbessern. Yanik ist natürlich
überhaupt nicht angetan von der Idee, willigt aber ein, da er keine andere
Wahl hat.
Zunächst fühlt er sich natürlich äußerst unwohl aber als er merkt, dass er jetzt sogar Mädchen nahe kommen kann, ohne Ohrfeigen zu kassieren und Getränke umsonst bekommt, kann er seiner Verkleidung auch etwas Positives abgewinnen. Als er jedoch Alan auf der Party sieht, erwacht seine Wut auf diesen wieder. Schließlich ist er indirekt sogar daran schuld, dass Yanik in Frauenkleidern auf dieser Party sein muss. Er hat es satt, immer nur das Gespött aller zu sein und beschließt, Alan zur Rede zu stellen. Genau in dem Moment wird ihm allerdings schwindelig und er sinkt Alan in den Schoß. Dieser, ganz Gentleman, hebt das vermeintliche hübsche Mädchen auf, um es in ein Zimmer zu bringen. Er ist überzeugt davon seine Traumfrau gefunden zu haben, da sowohl Yaniks Aussehen, als auch sein Aussehen ihn schwer beeindruckt. Yanik erwacht gerade noch, bevor Alan ihn küsst, schafft es aber in seiner Benommenheit kaum, den frisch verliebten Jungen abzuwehren. Alan versichert ihm, dass er das erste Mädchen sei, bei dem er sich nicht beherrschen kann. Es scheint fast, als habe es ihn wirklich erwischt. Fairerweise klärt Yanik ihn darüber auf, dass er in Wirklichkeit ein Junge ist. Als Alan erkennt, dass es sich um den Jungen handelt, den er gerade erst in der Schule geküsst hat ist er sich sicher, dass Yanik diesen Plan ausgedacht hat, um sich an ihm zu rächen. Trotzdem kann er Yanik nicht vermöbeln, wie er es eigentlich vorhatte. Er sieht in ihm immer noch irgendwie seine Traumfrau. In seiner Verwirrung outet sich Yanik auch noch vor allen Partybesuchern als Junge in Frauenkleidern und läuft danach vollkommen am Boden zerstört nach Hause. Er ist sicher, dass er seine Karriere als loser damit ein für alle mal besiegelt hat. Alan, dem die ganze Aktion im Nachhinein furchtbar leid tut, folgt ihm nach Hause, um sich bei ihm zu entschuldigen und die beiden sprechen sich tatsächlich aus. Es sieht aus, als würde es für Yanik nun doch noch bergauf gehen, da er zumindest einen Freund gefunden hat. Er ist überglücklich darüber. Allerdings kann Alan in Yanik noch immer seine Traumfrau sehen und träumt sogar von Yanik mit weiblichem Körper. Wird das ihrer neu erwachten Freundschaft irgendwann im Weg stehen? „Stupid Story“ ist das Debut der deutschen Zeichnerin Anna Hollmann, der bei Tokyopop erschienen ist. Mir gefallen sowohl die witzig erzählte Geschichte, als auch die gelungenen Zeichnungen. Man kann gar nicht anders, als mit dem Pechvogel Yanik mitfühlen, der nun wirklich von einem Fettnäpfchen ins nächste tappt, obwohl er eigentlich nur dazugehören möchte. Natürlich ist die Geschichte nicht immer realistisch und wirkt manchmal etwas übertrieben und überdreht, aber dafür hat sie sehr viel Herz und Humor. Der zweite Band von „Stupid Story“ gewann 2009 den Sondermann Preis in der Kategorie Manga Eigenpublikationen National. Der dritte Band der erfolgreichen Serie ist im Herbst 2009 erschienen, nachdem von zahlreichen Lesern eine Fortsetzung gewünscht wurde. Anna Hollmann gehört damit zu den erfolgreichsten deutschen Mangazeichnern.
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