Review: Skizzen der Liebe
Got your mother in a whirl (David Bowie)
Seit dem großen Erfolg von Kleiner
Schmetterling und Verliebter Tyrann erscheinen mehr und mehr
Mangas von Hinako Takanaga auf dem deutschen Markt, was ihre Fans sicher
über alles freut. So ist jetzt auch der Kurzgeschichtenband Skizzen der
Liebe in Deutschland erhältlich. In der längsten Geschichte
Über diese Geschichte habe ich mich
ziemlich geärgert, da mal wieder alles grenzenlos vereinfacht dargestellt
wird und Konzepte wie Transsexualität, Transvestie und Homosexualität,
welches völlig verschiedene Dinge sind, gedankenlos in einen Topf geworfen
werden. Natürlich kommt es vor, dass jemand in seiner Sexualität
verunsichert ist und nicht sicher weiß ob er transsexuell oder schwul ist.
So einfach wie in Skizzen der Liebe lösen sich solche Konflikte aber
ganz sicher nicht. Niemand, der ernsthaft überlegt das Geschlecht zu
wechseln wird sich so leicht davon abbringen lassen, weil jemand der sich in
ihn verliebt das so möchte. Ich bin zwar nicht der Meinung, dass in Mangas
immer alles bierernst genommen werden muss, gerade bei diesem Thema, zu dem
es noch unwahrscheinlich viele Missverständnisse gibt, wäre es aber schön Auch die andere Geschichten konnten mich leider nicht begeistern, was wohl auch an ihrer Kürze liegt. In Über meine erste Liebe wird von zwei befreundeten Schülern erzählt, die es nicht schaffen zusammen zu kommen, obwohl sich herausstellt, dass sie beide ineinander verliebt waren. Interessant ist bei dieser Geschichte allerdings, dass sie aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Diese Geschichte unterscheidet sich immerhin dadurch von der Masse der Shonen-Ai stories, dass sie relativ realistisch gehalten ist. Dazwischen gibt es noch eine sehr kurze Geschichte namens Wünsche an die Sterne, die ganz niedlich, wenn auch nicht außergewöhnlich ist. Darin geht es um einen Jungen, der eifersüchtig auf die Sterne ist, da seine große Liebe immer nur diese im Sinn hat. An Hinako Takanagas Zeichenstil ist wie üblich nichts auszusetzen, jedoch sind die Figuren denen aus Kleiner Schmetterling oder Verliebt in Osaka wieder ziemlich ähnlich. Die Geschichten sind wie bereits erwähnt alles andere als außergewöhnlich und man vergisst sie recht schnell wieder. Der Humor gefällt mir nicht unbedingt besonders gut und die Figuren wirken meiner Meinung nach oft etwas zu aufgedreht und nervig. Dennoch weiß ich natürlich, dass ihre Mangas in Deutschland äußerst beliebt sind und ich will auch nicht abstreiten, dass sie einen gewissen Charme haben. Meinen Geschmack treffen sie allerdings nicht ganz.
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