Review: Prince's game

Me and the dragon can chase all the pain away.
So before I end my day, remember..
My sweet prince, you are the one

(Placebo)


Ryo Takagis „Prince’s game“ enthält vier Kurzgeschichten, in denen es um Prinzen und ihre jeweiligen Liebhaber geht. Sei es nun ein Sklave oder ein Attentäter, die Beziehungen sind jedenfalls nie langweilig. Die Prinzen in diesem Einzelband sind alle Brüder, so dass es einen minimalen Zusammenhang zwischen den Geschichten gibt.
Die erste Geschichte, „Prinz vs. Sklave“ handelt vom 7. Prinzen Shuki. Dieser wird eines Tages frecher weise von einem Sklaven ermordet, der ihn auch noch bei seinem Vornamen nennt. Shuki ist empört über dieses Verhalten und alles andere als angetan darüber, dass Fanlon, so heißt der aufdringliche Mann sein neuer Diener sein wird. Fanlon seinerseits ist beleidigt, dass Shuki sich nicht an ihn erinnert, denn offenbar geht er davon aus, dass dieser ihn kennt. Er will freiwillig wieder verschwinden, aber das ist Shuki auch nicht recht. Lieber rächt er sich, indem er Fanlon als seinen Diener herum scheucht und ihn alle möglichen Aufgaben erledigen lässt.

Womit er nicht gerechnet hat ist, dass Fanlon eines Tages die Gelegenheit ergreifen und mit ihm schlafen würde. Shuki ist zwar nicht vollkommen abgeneigt, aber total überrumpelt. Und außerdem ist er für Fanlon jetzt natürlich erpressbar und muss tun, was dieser von ihm verlangt. Fanlon verlangt zunächst hübschere Kleidung von ihm und als Shuki ihn darin sieht, ist er erstaunt darüber, wie verdammt gut sein Sklave aussehen kann.  Als dieser ihn dann auch noch vor einem sexuellen Übergriff seines Hauslehrers Liren schützt, fällt Shuki endlich wieder ein, woher er Fanlon kennt. Als Shuki klein war, sah er aus wie ein Mädchen und wurde darum das Opfer zahlreicher sexueller Belästigungen. Der einzige, der ihn davor beschützte, war Fanlon, der damals noch der Hauslehrer seines Bruders war. Er wurde mit seiner Familie des Palastes verwiesen, weil er für Shuki einen Gefolgsmann des ersten Prinzen schlug. Acht Jahre durfte er ihn nicht betreten. Jetzt ist er als Sklave zurückgekehrt, um Shuki wieder nah sein zu können, der ihm damals schon seine Liebe gestand.

Die zweite Geschichte „Prinz vs. Attentäter“ handelt vom ersten Prinzen Ryuen. Da er eine sehr wichtige Position hat, ist er natürlich oft das Opfer von Attentätern. Mittlerweile weiß er sich allerdings sehr gut zu wehren. Und so überführt er auch den jungen Attentäter Seiran, der ihn töten wollte. Er hindert Seiran jedoch daran, sich das Leben zu nehmen und bittet ihn stattdessen bei ihm zu bleiben. Wenn Ryuen mit ihm schlafen darf, darf Seiran sich den Zeitpunkt aussuchen, an dem er versucht den Prinzen wieder zu töten. Damit Seiran an seiner Seite bleiben kann, muss er sich allerdings als Frau verkleiden. Alle wundern sich über die schöne junge Frau an Ryuens Seite. Und Seiran gelingt es nicht, Ryuen zu töten, obwohl er das mehrmals versucht.
Eines erkennt Seiran einen Auftragsmörder, der zum Prinzen vorgelassen wurde. Er warnt Ryuen, weil er es nicht ertragen könnte, dass dieser von jemand anderem ermordet würde. Der Mörder hat es jedoch auf Seiran abgesehen und dieser ist auch noch froh darüber. Allerdings wirft Ryuen sich dazwischen und wird scher verletzt. Hat Seiran zu spät erkannt, dass er sich in den Mann, den er töten wollte verliebt hat?

In der dritten Geschichte „“Rechte Hand vs. Linke Hand des Prinzen“ geht es um Rei, der das Amt des Reichskanzlers zur Rechten des ersten Prinzen von seinem Vater übernommen hat. Schon seit Ewigkeiten ist er in Rei verliebt und kann sich nichts Schöneres vorstellen, als ihm zu diesen und ihm nahe zu sein. Sein größter Traum wäre es, dass Ryuen ihn in seine Arme schließt.
Rai, der Reichskanzler zur Linken scheint ihn jedoch sofort zu durchschauen und setzt alles daran, um ihm einen Strich durch die Rechnung zu machen. Rei ist davon überzeugt, dass Rai ebenfalls in Ryuen verliebt ist und sieht ihn als seinen größten Konkurrenten an. Als ein Attentat auf den Prinzen verübt wird, will Rei sich dazwischen werfen. Ausgerechnet Rai hält ihn auf. Ist es etwa möglich, dass Rei sich geirrt hat und Rais Herz gar nicht dem Prinzen gehört?

In der letzten Geschichte „Prinz vs. Söldner“ geht es um den sechsten Prinzen Kagetsu. Dieser ist unsterblich in den Söldner Jin verliebt und gesteht diesem jeden Tag seine Liebe, auch wenn er dazu unerlaubterweise den Palast verlassen muss. Jin scheint darüber nicht gerade erfreut und reagiert eher abweisend. Trotzdem gibt Kagetsu nicht auf und sein Musketier lässt ihn jeden Tag gewähren, um ihn dann bei Jin abzuholen.
Als Jin Kagetsu eines Tages folgt, weil dieser seinen Umhang vergessen hat, sieht er wie Suzuku Kagetsu küsst. DA er sowieso sicher war, dass Suzuku in den Prinzen verliebt ist, ist für ihn die Situation klar. Was er allerdings nicht weiß ist, dass der Kuss von Suzuku erzwungen war.
Am nächsten Tag weist er Kagetsu mit aller Deutlichkeit ab und wirft ihm vor, Suzuku zu bevorzugen. Wird es Kagetsu gelingen das Missverständnis aufzuklären?
Im Anschluss gibt es noch ein paar kurze Strips in denen die Pairings auf humorvolle Art durcheinander geworfen wurden.

Ryo Takagis Zeichenstil kommt fast ohne Hintergründe aus und ist wenig detailliert. Auch die Charaktere sind nicht besonders ausgefeilt.  Die Sexszenen finde ich verbesserungsfähig, da sie noch weniger detailliert gezeichnet sind als der Rest des Mangas und Proportionen manchmal nicht ganz stimmen.  Ansonsten ist „Prince’s game“ ein netter Kurzgeschichtenband für zwischendurch. Auf Grund der Kürze der Geschichten, kann natürlich keine tiefe und logische Story entwickelt werden. Es geht deswegen immer sehr schnell zur Sache und die Figuren bleiben flach und klischeehaft und trotz einiger komischer Elemente wird es auch nicht wirklich witzig.. Nur wer ein ausgeprägtes Faible für Prinzen hat oder keinen Wert auf eine Story in einem Shonen-Ai Manga legt, ist mit „Prince’s game“ gut bedient. Tiefgang sollte man allerdings nicht erwarten.

 

 

  General Info

 

Japanischer Titel: Lover's position
Mangaka: Masara Minase
Sprache: deutsch
Verlag: Japan: Tokuma Shoten Pub. 2006
Deutschland: Carlsen2010
Bände: 1
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Shonen-Ai-Meter: (7)