Review: Oasis Project

Deep in my soul, I've been so lonely
All of my hopes, fading away
I've longed for love, like everyone else does
I know I'll keep searching, even after today...

(Bob Seger)

Die meisten Jungen würden Naoyuki Yagi wohl um sein Schicksal beneiden, denn er war schon im Kindergarten ein echter Ladykiller. Das ging so weit, dass sich die Mädchen sogar um ihn zankten und prügelten. Nur leider konnte keine von den Damen wirklich Naoyukis Interesse wecken. In der Oberstufe eskaliert die ganze Situation. Ein Mädchen behauptet, dass Naoyuki sie geschwängert habe und obwohl sich das ganze als Lüge erweist, ist Naoyukis Ruf danach ruiniert. Er kann keine Straße mehr überqueren, ohne dass über ihn getuschelt und mit dem Finger auf ihn gezeigt wird.

Naoyukis Eltern halten die ganze Situation nicht mehr aus und entscheiden sich dafür, Naoyukis wegzuschicken. Und zwar ausgerechnet zu dessen jungen Onkel Akira, dem schwarzen Schaf der Familie. Akira betreibt eine Pension, das Ikoi-So, in der Naoyuki fortan wohnen soll. Über Akira kreisen in der Familie die wildesten Gerüchte. Unter anderem, dass er schwul sein soll! Infolge dessen ist Naoyuki alles andere als begeistert von dem Plan zu ihm zu ziehen, aber er hat schließlich keine andere Wahl.

Die Gerüchte scheinen sich tatsächlich zu bewahrheiten, denn das erste was Naoyuki sieht, als er an der Pension ankommt ist, wie sein Onkel einen anderen Mann, der ihm seine Liebe beteuert, mit dem Besen davonjagt.  Trotzdem begrüßt Akira ihn allerdings sehr freundlich und besteht darauf, dass Naoyuki bei ihm wohnt, anstatt in einem der Zimmer der Pension, da sie ja schließlich Familie sind. Noch ziemlich durch den Wind von der Ankunft, macht Naoyuki von seinem Zimmer aus eine Entdeckung. Über ihm wohnt ein Junge, der so hübsch ist, dass er sofort seine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Er erfährt, dass der Junge Yashiro heißt und ein Pensionsgast seines Onkels ist. Als er Yashiro später in der Nacht weinen sieht, bewegt ihn das so sehr, dass er ebenfalls weinen muss und fortan geht ihm der hübsche Junge nicht mehr aus dem Kopf. Er will unbedingt herausfinden warum Yashiro geweint hat und warum er so abweisend zu ihm ist. Die Gefühle, die er für kein Mädchen hatte, entwickelt er plötzlich für Yashiro. Aber kann dieser sie überhaupt erwidern? Für Naoyuki ist es eine ganz  neue Erfahrung, dass derjenige für den er sich interessiert, ihn nicht sofort unwiderstehlich findet und mit seiner sehr direkten Art überfährt er den sanften Yashiro manchmal ein wenig. Trotzdem versucht er alles, um den sensiblen und traurigen Jungen aufzumuntern und ihm Geborgenheit zu geben.

Naoyuki ist allerdings nicht der Einzige, der sich mit Liebesproblemen herumquält. Auch sein Onkel Akira hat ein Auge auf einen Pensionsgast geworfen, und zwar auf Matsuno. Dieser lebt von seiner Frau getrennt und wohnt deswegen vorübergehend in der Pension. Wird er sich wieder mit seiner Frau vertragen? Und selbst wenn nicht: Hat Akira überhaupt Chancen bei ihm?

Mit Oasis Project von Kazumi Ohya erscheint nach Yellow ein weiterer Shonen-Ai Manga bei EMA. Die Geschichte ist sehr liebevoll erzählt und obwohl der Manga nur einen Band hat kann man sich sehr gut in die unterschiedlichen Charaktere hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen. Mich persönlich hat die Geschichte von Naoyukis Onkel ebenso berührt wie Naoyukis und Yashiros. Gerade deswegen würde man sich natürlich einen weiteren Band wünschen. Die Zeichnungen sind sehr emotional und erinnern stellenweise an Yami no Matsuei, vor allem der ausdrucksstarken Augen wegen. Sie sind allerdings weicher. Besonders gut gefällt mir die Unterschiedlichkeit der Charaktere, auch in den Zeichnungen.

 

 

  General Info

 

Japanischer Titel: Oasis Project
Mangaka: Kazumi Ohya
Sprache: deutsch
Verlag: Deutschland: EMA
Bände:  1
Online bestellen: Amazon
Shonen-Ai-Meter: (8)
Charaktere: Charaktere