Review: Musouka

I watch the sun go down like everyone of us
I'm hoping that the dawn will bring a sign
A better place for those Who will come after us ...
This time I'm just a dreamer
I dream my life away oh yeah

(Ozzy Osbourne)


Musouka bedeutet übersetzt so viel wie „Tagträumer“ und genau mit diesem Thema befasst musoukasich die deutsche Zeichnerin Diana Liesaus in ihrem Debut-Manga. Was geschieht, wenn die Grenzen zwischen Fantasie und Realität verschwimmen?
Hiroshi Takizawa will gerade anfangen, in Cambridge zu studieren, als ihm aus heiterem Himmel ein Junge förmlich auf den Kopf fällt. Dieser ist völlig begeistert davon, ihn zu treffen und bezeichnet ihn als seinen Captain. Bereits nach diesem ersten absurden Zusammentreffen ist ihm klar, dass er ihn vermutlich nicht das letzte Mal gesehen hat.  Und er soll recht behalten, denn von nun an taucht der Junge immer wieder bei ihm auf und geht ihm mit seinem Piraten-Getue auf die Nerven.musouka02

Kurz darauf kommen auch schon die nächsten Schwierigkeiten auf ihn zu, als sein Vater ihm den Geldhahn zudreht. Er wird sich also unbedingt um eine günstige Unterkunft kümmern müssen.  Vor dem schwarzen Brett trifft er wieder auf den seltsamen Jungen und dieses Mal stellt sich ihm dieser ganz freundlich und vernünftig als Kei Johnson vor und stellt fest, dass sie fast die gleichen Kurse belegen.
Hiroshi ist zugleich verwirrt und fasziniert von der Begegnung. Tatsächlich ist es so, dass Kei sehr viel Zeit in einer Traumwelt verbringt, in der er auf einem Piratenschiff lebt unter dem Kommando von Captain Roberts, der Hiroshi zum Verwechseln ähnlich sieht. Kein Wunder also, dass er Realität und Fantasie durcheinander bringt, wenn er auf Hiroshi trifft.
Dieser freundet sich inzwischen mit Taylor an, der Kei schon länger kennt. Er ist erstaunt darüber, wie sehr Kei an Hiroshi hängt, denn normalerweise spricht der Junge mit niemandem und ist total verschlossen. Er ist überzeugt davon, dass Hiroshi und Kei verbunden sind. Er klärt Hiroshi auch darüber auf, dass Kei zwei Persönlichkeiten zu haben scheint und in letzter zeit immer mehr in seine Fantasiewelt abgleitet, in der er die Realität vollkommen hinter sich lässt.
Immerhin ist es Hiroshi gelungen, eine Familie zu finden, bei der er günstig ein Zimmer bekommen kann. Auf dem Weg dorthin trifft er wieder auf Kei, der sich dieses Mal wieder ganz normal mit ihm unterhält. Dennoch ist Hiroshi ziemlich entsetzt, als sich herausstellt, dass Kei ausgerechnet bei der Familie lebt, bei der er selbst von nun an auch wohnen soll. Ms O’Brian stellt Kei als ihren Sohn vor, obwohl sie und ihr Mann eine viel dunklere Hautfarbe haben, als Kei. Hiroshi wird also klar, dass sie Kei offenbar adoptiert haben.

Als er Ms O’Brian darauf anspricht erzählt sie ihm, dass sie und ihr Mann Kei vor acht Jahren zu sich genommen haben, nachdem seine Eltern bei einem Brand ums Leben gekommen sind. Sie waren gute Freunde seiner Eltern und kümmern sich sehr gerne um den Jungen, den sie mittlerweile als ihr eigenes Kind ansehen. Doch Kei zog sich mit den Jahren immer weiter von ihnen zurück, da er den Tod seiner Eltern nie verwinden konnte. Auch wenn die O’Brians sich wünschen, dass er sich ihnen öffnet, wollen sie ihn zu nichts drängen.

Nachdem Hiroshi Keis Geschichte kennt, kann er etwas besser mit dessen komischen Anwandlungen umgehen und lässt zu, dass dieser ihn Captain nennt. Er ist sogar erstaunt darüber, dass ihn etwas immer wieder in Keis Nähe zieht. Als die beiden sich näher kommen, wächst in Hiroshi die Vermutung, dass Kei noch einen anderen Grund für sein Verhalten hat und er wünscht sich mehr und mehr, dass Kei wirklich ihn sieht und nicht nur seinen Captain.
Musouka ist eine niedlicher erzählte Geschichte, die sich bemüht, ihre Charaktere nicht flach wirken zu lassen. Der Zeichenstil verbessert sich vom Anfang bis zum Ende kontinuierlich, wobei sich zwar auch das Figurendesign wandelt, allerdings zum Positiven. Für einen Debut-Manga ist „Musouka“ durchaus beeindruckend. Mittlerweile sind in Deutschland drei Bände erschienen. Diana Liesaus hat 2005 den Connichi-Wettbewerb gewonnen

 

  General Info

 

Mangaka: Diana Lisaus
Sprache: deutsch
Verlag: Egmont 2001
Bände: 3
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Shonen-Ai-Meter: (6)