Review:
Mizu no Kiku - Memories of Water
What is love but the strangest of feelings?
A sin you swallow for the rest of your life?
You`ve been looking for someone to believe in
To love you, until your eyes run dry
(Razorlight)
„Mizu no kioku“ ist der erste Manga der Mangaka Yaya
Sakuragi, der in Deutschland
erschienen
ist. Eigentlich könnte man ihn als einen Kurzgeschichtenband bezeichnen,
denn die Hauptgeschichte umfasst nicht einmal die Hälfte des Bandes. In der
ersten Geschichte, die der Namensgeber des Mangas ist, geht es um den Lehrer
Shiina. Er ist ein lässiger und etwas großspuriger Typ, der seinen Job nicht
allzu ernst zu nehmen scheint. So raucht er zum Beispiel in der kleinen
Pause im Klassenraum und muss von seinem ernsten Schüler Kadokura darauf
hingewiesen werden, dass er damit ein schlechtes Vorbild für seine Schüler
abgibt.
Als der Direktor Shiina darum bittet, die Schwimm-AG zu unterrichten, da der
Sportlehrer ausgefallen ist, ist er alles andere als begeistert, obwohl er
Erfahrung auf diesem Gebiet hat. In der Schwimm-AG ist auch Kodakura, der
ein hervorragender und sehr ehrgeiziger Schwimmer ist. Die Schüler sind
zunächst ziemlich enttäuscht von ihrem Vertretungslehrer, da er überhaut
nicht vorbereitet ist und sie einfach sich selber überlässt, während er am
Beckenrand sitzt.
Kodakura weiß jedoch, dass er keineswegs so ahnungslos ist, wie er tut. Er
hat ein Video von der Schulzeit des berühmten Wettkampfschwimmers Sanada
gesehen und auf diesem ist auch Shiina geschwommen. Er konnte sehen, dass
Shiina Sanada in nichts nachstand und will unbedingt herausfinden, warum
dieser das Schwimmen aufgegeben hat. Nicht nur das, Shiinas Schwimmstil hat
ihn so sehr beeindruckt, dass er ihn unbedingt schwimmen sehen will. Shiina
ist von Kdokuras Aufdringlichkeit jedoch eher genervt. Er möchte mit dem
Schwimmen nichts mehr zu tun haben. In seiner Jugend war er gut mit Sanada
befreundet und konnte diesen deswegen nicht bei einem wichtigen Wettbewerb
besiegen. Sanada warf ihm vor, dass er den Wettbewerb dadurch beschmutzt
habe und verachtet Shiina seitdem. Das hat dieser bis heute nicht verkraftet
und zu allem Überfluss erinnert ihn Kadokura auch noch an Sanada.
Dennoch gibt es den jungen Schwimmern jetzt hin und wieder beiläufige Tipps.
Kadokuras Bitte noch einmal zu schwimmen lehnt er jedoch salopp ab. Er
deutet dessen Interesse an ihm als erotisch und küsst ihn schließlich sogar.
Kodakura ist davon ziemlich überfahren, gibt jedoch nicht auf. Er will
unbedingt seine persönliche Bestzeit verbessern, die sich schon lange nicht
mehr gesteigert hat und er ist überzeugt davon, dass Shiina ihm dabei helfen
kann. Schließlich reizt er ihn so sehr, dass Shiina sich auf einen Wettkampf
mit ihm einlässt.
Die Geschichte ist insgesamt einfach zu kurz, als dass sich wirklich etwas
interessantes entwickeln könnte. Kadokuras Interesse ist ganz niedlich und
auch Shiinas arrogante, lässige Art gefällt mir ganz gut, aber die
Geschichte reicht nicht wirklich aus, um zu beeindrucken.
In der zweiten Geschichte „Vorhersage der Jugendblüte“ geht es um Minori,
dessen Eltern beide vollkommen pflanzenverrückt sind und Haus und Garten
auch dementsprechend gestaltet haben. Er findet das unmännlich und nimmt
sich fest vor, an der Highschool nur noch typisch männliche Dinge, wie
Fußball spielen, zu tun. Gleich am ersten Tag begegnet er jedoch dem
niedlichen Shota Kimizuka. Dieser weiß von Minoris Abstammung und bittet
ihn, in die Garten-AG zu kommen. Bevor Minori sich wehren kann wird er schon
mitgeschleift. Er bemerkt, dass Shotaro hier nur eine Art Handlanger sein
darf und dieser gesteht ihm, dass seine Hände verflucht sind. Jede Blume die
er berührt, oder gießt, welkt sofort. Als kleiner Junge war er wütend auf
seinen Vater und trat deswegen gegen einen Kirschbaum. Um ihn zu bestrafen,
belegte ihn Sakura, der Geist des Baumes, mit diesem Fluch. Da Shotaro,
dessen Vater ein großer Gärtnermeister ist, jetzt aber unbedingt in die
Fußstapfen seines Vaters treten möchte, da er Pflanzen über alles liebt,
versucht er alles, um den Fluch los zu werden. Es stellt sich heraus, dass
Minori ihm tatsächlich helfen kann, denn er hat den grünen Daumen seiner
Eltern geerbt. Wenn sie sich gemeinsam um Pflanzen kümmern, gehen diese
nicht ein.
Doch Minori fällt wieder ein, was er sich eigentlich als Ziel an der
Highschool vorgenommen hatte und er lässt Shotaro mit den neu gesäten
Pflanzen im Stich. Was ist stärker? Seine Überzeugung oder seine entstehende
Zuneigung zu dem Jungen?
In „Was Kinder besitzen“ geht es um den 18-jährigen Hiroto, dessen Eltern
bei einem Unfall ums Leben kamen. Da er sich daraufhin sehr einsam fühlt und
auch ziemlich neben der Spur ist, geht er eine Enjo-Kosai Beziehung
(Beziehung in der ein älterer Herr als Sugar Daddy für einen jüngeren alles
bezahlt und dafür sexuelle Gefälligkeiten von ihm bekommt) mit dem ziemlich
gut aussehenden Takanori Shijo ein. Als Gegenleistung für 100.000 Yen
verlangt dieser lediglich, dass Hiroto in Schuluniform mit ihm essen geht.
Als Hiroto bei einem Essen müde wird, nimmt Takanori ein Zimmer und Hitoro
ist sich ziemlich sicher, dass es jetzt zu Sex kommen wird. Als Takanori ihn
aber höflich allein lässt, ist er ziemlich verwirrt und aus dem Konzept
gebracht. Er wäre bereit dazu gewesen, da er das Geld braucht.
Er spricht Takanori schließlich direkt darauf an, ob er keinen Sex mit ihm
haben möchte und Takanori winkt ab. Er möchte Hiroto nur in Schuluniform
sehen. Dieser ist enttäuscht, dass es Takanori nicht wirklich um ihn geht,
sondern nur um seine Uniform und stellt seine eigene Attraktivität infrage.
Er nimmt sich fest vor, Takanori dennoch zu verführen. Doch dann findet er
heraus, dass Takanori ein Bekannter seiner Eltern war. Was will er also von
ihm?
In „Sweet home bitter brother“ geht es um Atsuhiro und Yosuke. Sie waren
schon von klein auf Nachbarn. Dann heiraten ihre Eltern, die beide allein
stehend sind, so dass sie zu Stiefbrüdern werden. Atsuhiro ist der Ältere
und legt großen Wert darauf, dass ihn Yosuke mit der Höflichkeitsform
Oni-sama anredet, obwohl dieser ihm mittlerweile über den Kopf gewachsen
ist. Die beiden besuchen jetzt die High School und Yosuke hat ein ziemliches
Problem. Er hegt nämlich nicht gerade brüderliche Gefühle für Atsuhiro.
Deswegen kann er ihm auch keinen Wunsch abschlagen und fährt ihm zur Schule,
macht ihm Essen und kümmert sich um ihn. Für Yosuke ist es sehr schwierig
mit dem Jungen zusammen zu leben, den er liebt, ohne ihm jemals seine
Gefühle gestehen zu können. Schließlich entschließt er sich, auf eine weit
entfernte Universität zu gehen aber wie wird Atsuhiro reagieren, wenn er
davon erfährt?
In der letzte Geschichte “Paradise Game“ geht es um Junya Hazuki, der als
Spieletester bei einem Game-Magazin arbeitet. Als er Ryoji Hatanaka als
neuen Kollegen bekommt, ist er zunächst Feuer und Flamme. Doch dann fühlt er
sich auch körperlich immer mehr zu dem Mann hingezogen.
Als Unterhaltung für zwischendurch ist „Mizu no Kioku“ ganz angenehm, da die
Geschichten eher unkompliziert und seicht sind. Keine bietet wirklich etwas
Neues, sondern es werden typische Schemata von Shonen-Ai Plots
abgearbeitet. Wirklich tiefschürfend ist keine von ihnen. Der Zeichenstil
wirkt bei einigen Geschichten, zu Beispiel bei „Paradise Game“, meiner
Meinung nach noch etwas unausgereift. Am besten hat mir noch „Vorhersage der
Jugendblüte“ gefallen, weil ich den Geist Sakura so niedlich fand. Besonders
viel Abwechslung kann man bei „Mizu no Kioku“ allerdings nicht erwarten.
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General Info |
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Japanischer Titel: |
Mizu no Kioku |
Mangaka: |
Yaya Sakuragi |
Sprache: |
deutsch |
Verlag: |
Japan: Kadokawa Shoten Publishing 2003
Deutschland: Carlsen Comics 2008 |
Bände: |
1 |
Online bestellen: |
Amazon
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Shonen-Ai-Meter: |
(6) |
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