Reivew: Men who cannot get married
Save my love through loneliness
Save my love for sorrows
I've given you my oneliness
Come give me your tomorrows
(Johnny Cash)
Das Felino Felice ist bei vielen jungen Frauen besonders
wegen der schönen Männer beliebt, die hier als Kellner arbeiten
oder Essen gehen. Es ist kaum möglich, hier einen Tisch zu bekommen. Nicht
alle dieser Herren sind für die Damenwelt aber auch wirklich zu haben. Der
gutaussehende und erfolgreiche Unternehmer Ryusei Kido hat zwar erst vor
kurzem eine Verlobung gelöst, doch jetzt interessiert er sich für den
verschlossenen jungen Klenner Kazuki Ichinose, der im Felino Felice
arbeitet. Kido ist zum Glück gut mit dem Inhaber des Etablissements, Eiji
Kurahashi befreundet und berät diesen sogar im Management. Darum ist es für
ihn nicht allzu schwer, Informationen über den jungen Mann zu bekommen. Im
Gegensatz zu den anderen höflichen und stets gut gelaunten Kellnern des
Felino Felive wirkt Kazuki eher störrisch und kratzbürstig.
Bei der ersten Begegnung mit Kazuki fällt Kido sofort auf, dass er sehr
schöne lange Finger hat, die wie geschaffen zum Violinspiel wirken. Kazuki
geht jedoch nicht auf das Kompliment ein und behandelt Kido ziemlich kurz
angebunden. Auch die Einladung an Kidos Tisch schlägt er sofort ab, ebenso
wie Kidos Vorschlag, den nächsten freien Tag mit ihm zu verbringen. Sein
Interesse an dem charmanten Mann hält sich sehr in Grenzen, auch als Eiji
ihn als einen alten Freund vorstellt. Kazuki ist offenbar nicht daran
interessiert, auf andere anziehend oder auch nur sympathisch zu wirken.
Dennoch hat er Kidos Interesse geweckt.
Sehr zur Überraschung einiger interessierter Damen beginnt er in den
nächsten Tagen damit, nach allen Regeln der Kunst um Kazuki zu werben. Er
bringt ihm Blumen mit, läd ihn ein und bietet an, ihn nach Hause zu bringen.
Seine Bemühungen scheitern jedoch kläglich, denn Kazuki lehnt jede Einladung
ab und ist auch ansonsten äußerst abweisend, mit der Begründung, dass er
Kido nichts zurückgeben kann.
Dieser versichert ihm, dass er das auch nicht brauche und dass er es tue,
weil Kazuki ihm gefalle. Genau das ist es aber, was Kazuki stört. Er weiß
nicht, was Kido an ihm findet, da er nichts getan hat, um das Interesse des
Älteren zu wecken. Er glaubt, dass Kidos Verhalten auf Mitleid gründet.
Wieder einmal fragt Kido seinen Freund Eiji um Rat und dieser klärt ihn über
Kazukis Vergangenheit auf. Er stammte ursprünglich aus reichem Hause und
musste sich um Geld keine Gedanken machen. Sein Vater verlor jedoch sein
Vermögen, stürzte daraufhin psychisch in einen tiefen Abgrund und nahm sich
das Leben. Kazukis Mutter verließ die Familie, so dass er fortan alleine für
seine jüngere Schwester sorgen musste. Deswegen brach er die Oberschule ab
und nahm den Job im Felino Felice an.
Seitdem misstraut er den Menschen und befürchtet, dass ihm alles was er hat,
eines Tages auch wieder genommen werden wird.
Um diese Wendung in der Geschichte zu verstehen muss man wissen, dass es in
Japan kulturell bedingt eine noch größere Katastrophe ist, im Beruf zu
scheitern oder sein Vermögen zu verlieren. Kazuki muss dadurch ein tiefes
seelisches Trauma erlitten haben, das es ihm verbietet, sich anderen wieder
zu öffnen.
Kido versteht Kazuki jetzt besser und kann mehr auf ihn eingehen. Er
versucht ihn davon zu überzeugen, dass seine Zuneigung nichts mit Mitleid zu
tun hat und dass Kazuki lernen muss, es anzunehmen, wenn jemand ihn mag und
ihm einen Gefallen tun möchte.

Auch Eiji versucht, dem Glück der beiden etwas auf die Sprünge zu helfen und
schenkt Kazuki zwei Karten für ein Konzert, bei dem Kido Geige spielen wird,
wovon Kazuki jedoch nichts weiß. Kurz darauf trifft er Kido auf der Straße
und ihm kommt der Gedanke, dass sein Chef ihm deshalb zwei Karten geschenkt
hat, damit er Kido zu dem Konzert einlädt. Empört gibt er ihm die Karten
zurück und läuft weg, woraufhin er jedoch von Kidos gigantischen Hunden über
den Haufen gerannt wird, die das Ganze für ein Spiel halten.
Kido gelingt es, das Missverständnis aufzuklären und Kazuki muss sich bei
ihm entschuldigen. Da seine Kleidung nass geworden ist, geht er sogar mit
Kido nach Hause, um bei ihm zu duschen. Und als ihm Kido etwas auf seiner
Geige vorspielt, öffnet er sich ihm sogar ein wenig. Kido, der nur ein
mittelmäßiger Violinist ist, findet heraus, dass Kazuki früher tatsächlich
leidenschaftlich gern Geige gespielt hat, dies aber aufgeben musste, als
seine Eltern ihn im Stich ließen. Er setzt fortan alles daran, dass Kazuki
wieder spielt, denn der Junge erinnert ihn an einen anderen Geigenspieler,
den er einst kennenlernte und der ebenfalls ins Unglückgestürzt wurde, ohne
dass er ihm helfen konnte.
Von „Men who cannot get married“ habe ich ehrlich gesagt mehr erwartet,
wahrscheinlich weil mir der Titel ganz gut gefallen hat. Die story ist aber
bei weitem nicht so berührend, wie man bei so einer ernsten Thematik
erwarten könnte. Meiner Meinung nach werden Kazukis Gefühle zu oberflächlich
angedeutet und man kann nicht wirklich mit ihm mitfühlen. Die Dialoge sind
etwas zu holzig und die Geschichte mach zu viele her gesuchte Wendungen.
Leider gefällt mir auch der Zeichenstil überhaupt nicht. Kazukis Hände
spielen in der Geschichte eine große Rolle und ausgerechnet für das Zeichnen
von Händen hat Sakuya Fuji meiner Meinung nach kein Talent. Sie wirken alles
andere als schön und elegant. Auch sonst empfinde ich die Zeichnungen auf
manchen Panels als geradezu laienhaft und schludrig. Die Gesichter sind sehr
spitz und lang, was ich hier auch nicht besonders ansprechend finde. Das
einzige was mit gefällt, sind die Augen von Kazuki. Bei Kazuki habe ich
persönlich manchmal das Gefühl, dass Takuto aus „Zetsuai“ als Vorbild für
ihn hergehalten hat. Er sieht ihm manchmal ziemlich ähnlich und auch ihre
Geschichten und Charaktere haben einiges gemein. Mit dem vielschichtigen und
tiefen Charakter von Takuto Izumi kann Kazuki aber meiner Meinung nach
keineswegs mithalten. Ich kann also wirklich keine Empfehlung für „Men who
cannot get married aussprechen.“ Ich habe mich beim Lesen des Bandes
ziemlich gelangweilt. Der Folgeband "Men who cannot be honest about their
feelings" spielt ebenfalls im Felino Felice, hat aber andere Protagonisten.
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General Info |
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Japanischer Titel: |
Kekkon Dekinai Otoko Tachi |
Mangaka: |
Sakuya Fuji |
Sprache: |
deutsch |
Verlag: |
Japan: Kadokawa Shoten Publishing Co., Ltd. 2006
Deutschland: EMA 2008 |
Bände: |
1 |
Online
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Shonen-Ai-Meter: |
(6) |
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