Review: Liling-Po

Liling-Po spielt im alten China. Die acht Kostbarkeiten, die ihrem Besitzer jeden Wunsch erfüllen sollen, sind aus dem Kaiserpalast gestohlen worden. Um sie zurückzuholen wird der inhaftierte Meisterdieb Liling-Po frei gelassen, der schon vor seiner Haft auf der Suche nach den Kostbarkeiten war. Er ist der Einzige, der sie wieder beschaffen kann. Ihm werden zwei Begleiter an die Seite gestellt, die auf ihn aufpassen sollen: Der arrogante Adlige Bucho und der sanfte Meitoku, der ein Beamter von niederer Herkunft ist. Bucho ist äußerst beleidigt über die Aufgabe, auf einen gewöhnlichen Dieb aufzupassen und willigt in die Aufgabe erst ein, als Liling-Po ihm seine Fähigkeiten beweist, indem er das metallene Siegel seines Standes unbemerkt von Buchos Körper stiehlt. Auch auf Meitoku blickt Bucho stets hinab, was diesen sehr verletzt, da er den Mann bewundert, wenn nicht sogar liebt, und sich nach dessen Anerkennung sehnt.

Liling-Pos Herkunft und Vergangenheit liegen zunächst im Dunkeln. Warum er überhaupt verhaftet werden konnte und warum er auf dem linken Auge erblindet ist klärt sich jedoch noch im ersten Band. Ebenfalls im ersten Band taucht Yako auf, mit dem Liling-Po eine besondere Freundschaft verbindet und der die drei fortan im Hintergrund begleitet um Liling-Po beizustehen.

Während die ersten zwei Bände von der Wiederbeschaffung der Kostbarkeiten handeln, macht der dritte Band ein paar Schritte zurück und berichtet ausschließlich von Liling-Pos Vergangenheit. Allerdings klären sich dadurch auch einige Fragen, die in der Geschichte aufgekommen sind. Gleichzeitig erzählt er die Geschichte der acht charismatischen Handwerksmeister, die die acht Kostbarkeiten schufen.

Liling-Po wurde von Egmont als Shonen-Ai angekündigt. Bislang ist davon allerdings leider noch nicht besonders viel zu sehen.. Zwar scheinen Meitokus Gefühle für Bucho recht eindeutig zu sein und auch Liling-Po und Yako stehen sich ungewöhnlich nahe (es gibt sogar eine Art Kuss und was meint Yako mit den Worten: 'Als wir beide Banditen waren gab es doch dieses kleine Intermezzo'?), aber trotzdem lässt sich eine eindeutige Zuordnung noch nicht treffen.

Der Zeichenstil ist für manche vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, hat mir aber auf den ersten Blick gefallen. Die Figuren wirken sehr zart und haben unnatürlich lange Gliedmaßen. Dazu sehr große und ausdrucksstarke Augen. Besonders Liling-Po als Kind im dritten Band finde ich unglaublich niedlich gezeichnet.

 An manchen Stellen ist es schwer zu interpretieren, wer spricht, da die Sprechblasen meist nicht eindeutig zugeordnet sind, sondern einfach quer über das Papier schweben. Ich musste manches mehrmals lesen, um zu verstehen, was genau passiert ist, da auch an einigen Stellen die Charaktere schwer auseinander zu halten sind. Dafür gibt es an vielen Stellen aber auch sehr schön ausgearbeitete und symbolreiche Zeichnungen. Besonders gut gefallen mir hier auch die Zeichnungen der Kleidung, die die Figuren tragen und auf die die Zeichnerin Ako Yutenji offenbar viel Mühe verwandt hat. Der Manga erscheint in Deutschland bei EMA. Bisher sind sieben Bände erschienen. Der Manga ist nicht abgeschlossen, wird jedoch zur Zeit scheinbar nicht fortgesetzt.

 

 

  General Info

 

Japanischer Titel: Lilin-Po
Mangaka: Ako Yutenji
Sprache: deutsch
Verlag: Japan: Shinshokan 1997
Deutschland: EMA 2003
Bände:  7
Online bestellen:  Amazon
Shonen-Ai-Meter: (3)
Galerie: Gallery