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Review: Love Hustler I was a sailor, I
was lost at sea (B.B. King)
Kei Nikaidou arbeitet als Magier auf dem
Kreuzfahrtsschiff Lorelei. Er ist damit in die Fußstapfen seines Vaters
getreten, der vor fünf Jahren verstarb. Da Keis Vater durch seinen Beruf
sehr viel herumreisen musste, lernte Kei ebenfalls ein Magier zu sein, um
immer bei seinem Vater sein zu können.
Obwohl er damit einen eher ungewöhnlichen Beruf hat und viel herumkommt, sehnt er sich eigentlich nach etwas Anderem, nach etwas Außergewöhnlichen. Seine Jugendfreundin Asuka träumt davon auf dieser Schifffahrt ihren Traummann kennen zu lernen, der sie beschützt und auf sie aufpasst und sie wirft Kei vor, dass dieser sich niemals auf diese Art um eine Frau kümmern würde. Aber vielleicht träumt Kei ja selber davon, beschützt und verwöhnt zu werden? Bisher allerdings hält es sich mit seinem Sinn für Romantik eher in Grenzen. In keiner besonders guten Stimmung begegnet er eines Tages neuen Croupier des Schiffes, dem gutaussehenden Nagisa Takanashi, der zu allem Überfluss auch noch darauf besteht, dass Kei sein Zimmer für ihn räumt. Kei ist alles andere als begeistert von dieser Aufforderung, auch wenn Takanashi ihn auf eine gewisse Art sofort fasziniert. Auch an diesem Abend ist Kei mit seiner Show für die Gäste des Schiffes wieder sehr erfolgreich, doch als er zurück in sein Zimmer kommt, findet er dort Takanashi vor, der ihm ein äußerst unmoralisches Angebot macht. Er bietet ihm an, mit ihm Strip Poker zu spielen, wobei der Gewinner das Zimmer bekommen soll. Kei, der sich gut mit Kartenspielen auskennt, geht auf das Angebot ein, auch wenn er zunächst etwas aus fer Fassung gebracht ist. Anfänglich sieht es so aus, als habe er das Glück auf seiner Seite, doch als Takanashi ihm dann mit freiem Oberkörper (mit einem äußerst ansprechendem muskulösen Oberkörper übrigens) gegenübersitzt, lässt seine Konzentration merklich nach und er verliert ein Spiel nach dem anderen. Als er schließlich in Unterhose vor seinem Mitspieler steht und dieser ihm zu seinem großen Schrecken anbietet, sie ihm auszuziehen, wird das Schiff von einer gigantischen Explosion erschüttert. Takanashi scheint zu wissen, was das bedeutet und hastet aus dem Zimmer. Er ist in Wirklichkeit ein so genannter Treasure Hunter, der nur auf dem Schiff war, weil sich hier das wertvolle Metall Orichalkum befindet, welches aus dem Meer geborgen wurde und das er an sich bringen soll. Kei bittet ihn, ihn mitzunehmen, als Takanashi mit einem Sprung über die Reling auf das Boot seiner Leute das Schiff verlassen will und Takanashi willigt ein.
So wird Kei mitten in ein Abenteuer hineinkatapultiert,
das ihn mit voller Wucht aus seinem bisherigen Leben herausreißt.
Er erfährt, dass Takanashi einen Konkurrenten hat, der sich der „Killerwal“ nennt und seit langer Zeit versucht ihm alles abzujagen, was Takanashi in seinen Besitz bringen will. Auch mit dem Orichalkum ist er ihm zuvorzukommen, wie Takanashi feststellen muss, als er den Koffer öffnet. Da der „Killerwal“ nicht weit sein kann, beschließt Takanashi auf der nahe gelegenen Insel nach ihm zu suchen. Kei nimmt ihm das Versprechen ab, heil zu ihm zurückzukehren und verspricht ihm, sich Takanashi dafür ganz und gar hinzugeben. Mit einem leidenschaftlichen Kuss verabschiedet sich Takanashi, aber Kei kann ihn nicht gehen lassen und folgt ihm. Natürlich gerät er auf der Insel unweigerlich in die Hände des Killerwals, der Takanashi so ähnlich sieht, dass er ihn zunächst sogar für diesen hält. Außerdem ist auch noch der bezaubernde Saki auf der Suche nach dem Killerwal und diesen scheint Takanashi ziemlich gut zu kennen. Ich muss sagen, dass Love Hustler von Reiichi Hiiro (Wild Fish) mal wieder eine sehr angenehme Lektüre war. Die elegant gezeichneten, feingliedrigen Charaktere sind ein wahrer Augenschmaus und die Geschichte ist interessant, wenn auch nicht über die Maßen originell. Der Abenteurer Takanashi und der eher zart besaitete Kei sind ein schöner Gegensatz, aber richtig gut hat mir vor allem das Paar Saki/Kou gefallen, welches erst etwas später in der Geschichte auftaucht. Wenn auch die Geschichte nicht unbedingt bis ins Detail durchdacht oder ausgefallen ist, so gibt es doch zumindest eine echte storyline und es steht nicht nur seichtes Liebesgeplänkel im Vordergrund. Ich hasse es immer, wenn Autoren anscheinend davon ausgehen, dass Shonen-Ai Liebhaber sich schon damit begnügen, wenn zwei Männer im Zentrum der Geschichte stehen und auf einen plot komplett verzichten. Zu bemängeln habe ich allerdings, dass sich die Beziehung zwischen Kei und Takanashi viel zu schnell entwickelt, so dass man besonders die wachsenden Gefühle von Kei nicht wirklich nachvollziehen kann. Aus dieser Geschichte hätte man meiner Meinung nach mehr machen können, als eine zweibändige Serie. Dennoch freue ich mich auf den nächsten Teil, vor allem da dort Kou und Sakis Geschichte noch mehr im Vordergrund stehen wird. Love Hustler erscheint bei Carlsen und ist in zwei Bänden abgeschlossen.
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