Review: Love Contract

Every night before I go to sleep
Find a ticket, win a lottery,
Scoop the pearls up from the sea
Cash them in and buy you all the things you need.

(Patti Smith)

Mit Love Contract von Kae Maryua erscheint ein weiterer Band mit Shonen-Ai/Yaoi- Kurzgeschichten in Deutschland. Wer einige meiner anderen Reviews gelesen hat weiß, dass ich kein allzu großer Fan von Kurzgeschichten bin. Meiner Meinung nach kommt die Entwicklung der story und der Charaktere dabei meistens zu kurz. Kommen wir aber zunächst zu den Geschichten in Love Contract.

In der ersten Geschichte, die denselben Titel trägt, wie der Band, geht es um den Studenten Kazuto und den reichen und bildhübschen Geschäftmann Takasugi. Kazuto ist sehr knapp bei Kasse, da sein Vater sich so sehr überarbeitet hat, dass er schließlich zu krank wurde, um seinen Beruf weiter auszuüben. Deshalb hält Kazuto sich mit Nebenjobs über Wasser und finanziert sein Studium selbst. Nach einer Party, auf der er ziemlich tief ins Glas geschaut hat, wacht er nackt in einem Bett neben Takasugi auf. Dieser erzählt ihm, dass er Kazuto für einen Monat gekauft hat.

Kazuto ist natürlich zunächst tief geschockt. Allerdings nicht darüber, dass er offenbar mit einem Mann geschlafen hat (er scheint bereits zu wissen, dass er schwul ist) sondern darüber, dass keine Liebe im Spiel war. Die muss für Kazuto nämlich unbedingt dazugehören.

Da er aber nun einmal den Vertrag mit Takasugi hat und das Geld auch unheimlich gut gebrauchen kann, trifft er sich am nächsten Tag wieder mit ihm. Da Takasugi Kazuto jedes Mal erlaubt den Ort des Treffens auszusuchen, wählt Kazuto immer sehr harmlose Orte und das scheint Takasugi nicht zu stören. Nie versucht er auch nur Kazuto zu küssen. Genau das wäre diesem aber mittlerweile gar nicht mehr so unrecht, denn er beginnt sich tatsächlich in Takasugi zu verlieben. Als der Monat zu Ende geht, erzählt ihm Takasugi, dass dieser Monat für ihn der letzte in Freiheit war, der letzte in dem er sich erlaubt hat zu tun was er wirklich möchte, bevor er sich mit einer Frau verlobt. Kazuto ist sehr niedergeschlagen über die Aussicht, dass Takasugi aus seinem Leben verschwinden wird. Er bietet ihm an, noch einmal mit ihm zu schlafen, aber daraufhin erklärt ihm Takasugi, dass in ihrer ersten Nacht gar nichts zwischen ihnen passiert ist Natürlich ist Kazuto daraufhin sehr beschämt über sein Angebot. Aber ist Takasugi überhaupt abgeneigt?

Die zweite Geschichte heißt Kuss als Rezept. Hier geht es um Mutsuki und Gaku, die bereits im Sandkasten miteinander gespielt haben. Damals war Gaku eine kleine Heulsuse, da er ständig allein war. Das einzige was ihn trösten konnte, war ein Kuss von Mutsuki. Mittlerweile haben sich die Rollen geändert. Gaku ist zu einem lässigen Playboy geworden, während Mutsuki eher schüchtern und unerfahren st. Dennoch sind die beiden noch immer gut befreundet. Mutsuki jedoch hat mittlerweile ganz andere Gefühle für Gaku, denn einer seiner tröstenden Küsse hat bei ihm selbst plötzlich eingeschlagen wie ein Blitz. Aber kann Gaku diese Gefühle jemals erwidern? Und wie wird Mutsuki reagieren, wenn ihm jemand anderes plötzlich gesteht, dass er Gefühle für ihn hat?

In der letzten Geschichte geht es um Fumiya, der sehr früh seine Eltern verloren hat und seitdem bei der Familie seines Cousins Eiji lebt, der ein Jahr älter ist. Eiji hat sich immer um ihn gekümmert und hat es auch nach dem Unfall von Fumiyas Eltern geschafft, die Wand zu durchdringen, die dieser um sich errichtet hat. Mittlerweile geht Fumiya Eijis Fürsorge jedoch eher auf die Nerven, da er nicht wie ein kleiner Junge behandelt werden will. Als ein Mädchen ihm Avancen macht, mischt sich Eiji vehement ein und behauptet, dass Fumiya noch viel zu jung für so etwas ist. Das macht Fumiya natürlich sehr wütend und trotzig und er schwört, das Mädchen zu küssen. Da bietet ihm Eiji an, ihm darin Unterricht zu geben. Fumiya willigt ein und plötzlich hat er gar keine Lust mehr jemand anderen zu küssen…

Love Contract bietet nette Shonen-Ai Geschichten, ohne viel Tiefgag. Alle Probleme lösen sich im Handmdrehen, so dass keine wirkliche Spannung aufkommt. Auch ein Mitfiebern mit den Charakteren ist dadurch natürlich nicht möglich. Die Geschichten sind nicht besonders originell und weisen die typische Seme/Uke Verteilung auf. Ein Pluspunkt sind allerdings die schönen Zeichnungen, die mich ein wenig an Ayano Yamane erinnern, sowie die sexy Yaoi-Szenen, die allerdings nicht allzu detailliert gezeichnet sind.         

 

  General Info

 

Japanischer Titel: Koi Ha Keiyaku No Atode
Mangaka: Kae Maryua
Sprache: deutsch
Verlag: Japan: Tokuma Shoten Publishing 2005
Deutschland: Carlsen Comics 2007
Bände:  1
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Shonen-Ai-Meter: (7)