Review: Kizuna
Love is a shield (Camouflage) Der erste Band von Kizuna zeigt, dass nicht alle Probleme in einer Beziehung gelöst sind, wenn beide Partner überzeugt davon sind, dass sie sich lieben und glücklich zusammen sind. Dass sie zusammen gehören steht für Kei Enjoji und Ranmaru Samejima fest. Die wie-finden-sie-zueinander-Problematik wird hier also im ersten Band nicht behandelt. Die beiden haben sogar schon eine gemeinsame Wohnung, auch wenn kaum einer weiß, dass sie eine Beziehung haben. Probleme gibt es, wie schon
erwähnt trotzdem genug. Im ertsten Band ist es die Aufgabe von Kai Sagano,
Keis jüngerem Halbbruder, den beiden das Leben schwer zu machen. Er ist ein Auch wenn die Geschichte tragisches Potential hat, setzt Kazuma Kodaka eher auf Komik. Viele der Dialoge sind sehr witzig und besonders das Zusammenleben von Kei und Ranmaru ist sehr humorvoll dargestellt. Ich liebe vor allem die Szene im ersten Band in der sie zusammen Ghost gucken. Lustig ist auch, wie Kei und Ranmaru miteinander interagieren. Während Ranmaru immer etwas steif und abweisend ist, ist Kei ein Draufgänger und Optimist. Wenn Kei mal wieder versucht Ranmaru rumzukriegen, während dieser ihn auf Abstand halten will, entstehen natürlich sehr lustige Szenen. Kein gewinnt natürlich meistens und so gibt es erfreulich viele sehr deutliche Sexszenen. Die Motive von Kai sind allerdings nicht ganz klar. Man fragt sich, ob er wirklich etwas von Ranmaru will, oder ob es ihm viel wichtiger ist, seinem Bruder eins auszuwischen. Eigentlich scheint es so, als habe er sein Herz schon an jemand anderen verloren. Nämlich an seinen Leibwächter Masanori. Die Zusatzgeschichte im ersten Band, in der Kai noch ein kleines Kind ist und Masa ihm verspricht zu seinem Elterntag in die Schule zu kommen, ist einfach goldig. Besonders der kleine Kai ist unglaublich süß gezeichnet. Berühmt ist Kizuna natürlich vor allem für die ziemlich detailliert gezeichnet und reichlich vorhandenen Sexszenen. Die Mangaka scheut sich nicht davor ziemlich deutlich zu werden, wenn auch nicht wirklich in allen Einzelheiten. Nicht umsonst ist Kizuna erst ab 16 Jahren frei gegeben. Es ist das erste auf Deutsch erschienene Yaoi-Manga. Im zweiten Band wird d Außerdem wird der Unfall geschildert, in den Ranmaru verwickelt wird als er Kei vor einem Anschlag beschützte. Dieser kostet ihn fast das Leben und sorgt dafür, dass er nicht mehr Kendo kämpfen kann. Die Zusatzgeschichte im zweiten Band ist noch um einiges tragischer, als die vorigen Geschichten. Es geht wieder um Kai und Masa und um einen früheren Geliebten des Leibwächters. Die Theorie, dass Masanori und Kai viel füreinander fühlen verfestigt sich hier. In den weiteren Bänden geht es vor allem darum, wie Kei und Ranmaru unfreiwillig wieder in die Machenschaften der Mafia verwickelt werden, obwohl Kei sich ausdrücklich von seiner Familie distanziert hat. Kai leidet unterdessen darunter, dass Masanori ihm gegenüber immer abweisender wird. Glücklicherweise sind die Geschichte und die Dialoge wirklich sehr fesselnd, denn Kodakas Zeichenstil lässt meiner Meinung nach noch einiges zu wünschen übrig. Die Proportionen stimmen oft nicht und auch die Gesichter gelingen nicht immer. Manchmal scheinen Kopf und Körper nicht richtig zueinander zu passen. Trotzdem gibt es aber einige sehr schöne Zeichnungen. Mir persönlich gefällt besonders die Darstellung von Kai als Kind sehr gut. Außerdem mag ich den humorvollen, optimistischen Ton der Geschichte. Von Kizuna existieren bisher 10 Bände und die Serie ist noch nicht abgeschlossen. Erschienen ist sie in Deutschland bei Carlsen Comics.
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