Review: Prinzessin Kaguya

Inspiriert wurde Prinzessin Kaguya von einer alten japanischen Legende: Ein alter Mann, der Bambus sammelte fand eines Tages einen Bambus, der an der Wurzel leuchtete. Als er hinsah fand er im Innern des Rohrs ein Mädchen von etwas drei Zoll Größe. Er behielt das kleine Geschöpf bei sich und nannte es Prinzessin Kaguya (Mondprinzessin)

Ähnlich wie der Prinzessin Kaguya erging es dem Mädchen Akira. Sie wurde als Säugling von einem Mann in einem Bambushain gefunden, wo sie offenbar lebendig begraben wurde. An die ersten fünf Jahre ihres Lebens hat Akira keine Erinnerung. Danach wuchs sie bei der Malerin Shoko und deren Tochter Mayu auf. Als die Geschichte anfängt ist Akira fünfzehn. Sie ist sehr jungenhaft und auf Grund ihrer Schönheit sehr beliebt bei den Mädchen ihrer Schule. Mayu und Shoko haben sie allerdings vollkommen in der Hand und wollen sie beide unbedingt für sich haben. Akira fühlt sich sehr unwohl in diesem goldenen Käfig.

Dann passiert etwas unerwartetes: Akira wird den beiden gleichaltrigen Jungen Yui und Midori entführt und zu einem Stützpunkt der US-Luftwaffe gebracht. Die beiden haben ein außergewöhnliches Anliegen an sie. Sie wollen, dass Akira mit ihnen an einem Underground-Camp für Jugendliche auf Kabuchi-Island teilnimmt. Dort haben anscheinend alle drei ihre früheste Kindheit in einer Art Heim verbracht. Noch andere Kinder waren mit ihnen dort und alle starben kurz vor ihrem sechzehnten Geburtstag. Yui und Midori wollen herausfinden, was es mit Kabuchi Island auf sich hat, um diesem Schicksal zu entgehen. Alles was sie bislang wissen ist, dass es ihnen offensichtlich gelungen ist, damals von der Insel zu fliehen, nachdem sie erfahren hatten, dass man mit sechzehn der Mondprinzessin geopfert wird.

Akira glaubt zwar nicht wirklich an diese geschichte, aber sie entschließt sich mit den Jungen zu gehen, um etwas über ihre Vergangenheit herauszufinden. Zuhause, wo sie von ihrer Ziehmutter sogar sexuell missbraucht wird hält sie auch nichts mehr.

Yui und Midori hängen sehr aneinander, obwohl sie so unterschiedlich sind. Yui ist ein ziemlicher Draufgänger, während Midori eher sanft scheint. Trotzdem hat Midori Yui vollkommen unter seiner Fuchtel. Wie Akira es sehr schön beschreibt sind sie wie ein Zwergpinscher (Midori) der einen Wolf (Yui) unterworfen hat. Midori ist der einzige, dem Yui vertraut und Yui kommt kaum noch ohne ihn klar. Sogar nachts schläft er oft bei ihm im Bett, wenn er Alpträume hat und es gibt auf dem Stützpunkt bereits Gerüchte darüber, ob die beiden mehr als nur eine Freundschaft verbindet.

Midoris Leben wird auch noch von einer Krankheit überschattet, von der er Yui nichts sagt. Kurz bevor sie zur Insel aufbrechen erfährt er, dass er einen Tumor im Magen hat, der sofort operiert werden muss, wenn er noch eine Überlebenschance haben will. Yui zuliebe entscheidet er sich aber doch mit auf die Insel zu gehen. Noch andere Jugendliche melden sich für das Camp. Zum Beispiel der kühle, sehr ernste Satoshi und der schöne Schauspieler Brett Miller.

Auf dem Weg zur Insel muss der Hubschrauber, der sie transportiert allerdings Not landen und nur elf Jugendliche überleben. Sie schlagen sich zur Kommandostation durch und müssen feststellen, dass der Colonel ermordet wurde. Außerdem entdecken sie ein Bild das beweist, dass sie alle als Kinder auf der Insel waren, sowie ein Tonband welches das unglückliche Schicksal jedes einzelnen von ihnen Preis gibt. Offenbar hatten sie alle bisher Pech im Leben. Yui ist inzwischen auf der verzweifelten Suche nach Midori, der nicht bei den aus dem Wasser geborgenen war. Während die anderen ihn für tot halten ist ui fest davon überzeugt, dass er noch lebt.

Wie werden die Jugendlichen, die keine Möglichkeit haben von der Insel zu fliehen und nicht hoffen können entdeckt zu werden miteinander klar kommen? Das Misstrauen unter ihnen wird immer größer, denn wahrscheinlich war es einer von ihnen, der den Colonel getötet hat. Und wird es ihnen gelingen, das Rätsel ihrer Vergangenheit zu lösen, um einer tödlichen Zukunft zu entkommen? Es scheint nämlich fast, als sei ihr Absturz kein Unfall gewesen…

Prinzessin Kaguya ist von Reiko Shimizu einfach wunderschön gezeichnet und in Szene gesetzt. Die Figuren sind sehr sanft und ausdrucksvoll gezeichnet und Shimizu benutzt relativ wenig Schattierungen. Während der erste Band noch nicht besonders spannend ist, da die Personen vorgestellt werden und die nötige Vorgeschichte erzählt wird, ändert sich das im zweiten sehr schnell. Zwar ist es noch kein rasantes Abenteuer, aber die ernste Erzählweise und die hintergründige Spannung machen sehr neugierig auf den Fortgang des Mangas. Natürlich gibt es auch einige sehr niedliche und lustige Passagen und die Shonen-Ai Andeutungen sind wirklich erfreulich deutlich. Der Manga hat 27 Bände und erscheint bei Planet Manga.

 

 

  General Info

 

Japanischer Titel: Kaguya Hime
Mangaka: Reiki Shimizu
Sprache: deutsch
Verlag: Japan: Hakusensha 1994
Deutschland: Planet Manga/Shojo 2004
Bände:  27
Online bestellen: Amazon
Shonen-Ai-Meter: (4)