Review: In the End

We are so young
our lives have just begun
but already we're considering
escape from this world
and we've waited for so long
for this moment to come
was so anxious to be together
together in death
(HIM)

In the End ist das gelungene Debut der zwei jungen deutschen Zeichner Heath und Nheira, die unter dem Pseudonym Pink Psycho arbeiten. Die Ideen für die story haben sie nach eigenen Aussagen aus Foren im Internet, in denen sich jugendliche über ihre Probleme äußern. Das ist sicherlich ein Grund, warum die Sprache in ihrem Manga äußerst authentisch und lebensnah klingt.

Nun aber erstmal zur story: Der Schüler Kaito Niikura hat das Gefühl auf dieser Welt nirgendwo hinzugehören. Besonders von seinem Vater fühlt er sich missverstanden und unerwünscht. Ziemlich enttäuscht vom Leben fragt er sich, warum er überhaupt geboren wurde. Als er nach einem Abend mit seinen Freunden in einem U-Bahnhof rumhängt spricht ihn ein junger Man an, der wissen will, was Kaito so spät noch auf der Straße treibt. Dieser fühlt sich jedoch nur belästigt und reagiert genervt.

Auch seinen Freunden und der Schule gegenüber hat Kaito mittlerweile eine zutiefst gleichgültige Einstellung. Dennoch ist er ein wenig peinlich berührt, als er erfährt, dass der Fremde aus dem U-Bahnhof seit einer Woche seit einer Woche an seiner Schule unterrichtet.

Zuhause hat er sofort wieder eine Auseinandersetzung mit seinem Vater, der ihn mit Vorwürden bombardiert. Man spürt förmlich wie sich Kaito immer mehr von ihm und der Welt distanziert und sich immer weniger zugehörig fühlt. Abends wirft er sich in seine abgerissen-stylishen Klamotten und geht mit seinem Kumpel Taka auf die Piste, wo er sich auch erst besser fühlt, nachdem er ein paar Pillen eingeworfen hat und seine Probleme für eine Weile vergessen kann.

Doch ausgerechnet da taucht Shingo auf, ein Junge mit dem Kaito eine Affäre hatte und der sich einbildet eine Beziehung mit ihm haben zu können. Kaito ist auch ihm gegenüber sehr abweisend und wäre ihn am liebsten ganz und gar los. Shingos Versuche ihm näher zu kommen und ihn zu verstehen sind ihm zuwider. Kaitp glaubt niemandem, dass er wirklich etwas für ihn empfindet und fühlt sich vollkommen allein auf der Welt.

Doch jemand von dem er es nicht erwartet hatte setzt plötzlich alles daran in Kaitos Welt einzudringen. Sein neuer Lehrer, Ren Ando, der ihn auf dem U-Bahnhof gesehen hat, ist vollkommen fasziniert von ihm. Er will auf jeden Fall herausbekommen warum Kaito so abweisend und einsam ist. Er will Kaito um jeden Preis besitzen, da er dem Jungen vollkommen verfallen ist. Aber ist Kaito überhaupt noch in der Lage sich jemandem zu öffnen?

Die Geschichte ist spannend erzählt, wenn auch nicht unbedingt realistisch. Vor allem Kaito ist ein sehr gut ausgearbeiteter Charakter, der in seiner Einsamkeit und Verzweiflung durchaus glaubwürdig ist. Eigentlich schade, dass In the End nur ein Einzelband ist, denn ich denke die Geschichte wäre auch über mehrere Bände hinweg spannend geblieben. Außerdem ist sie weniger voraussehbar, als es manchmal in Mangas der Fall ist. Der Zeichenstil ist für ein Debut schon beachtlich. Allerdings gibt es natürlich noch einige Ungenauigkeiten in den Proportionen und die Hintergründe sind oft sehr spartanisch gehalten. Ganz besonders erwähnenswert ist auf jeden Fall der sehr detaillierte und ausgearbeitete Kleidungsstil von Kaito und den anderen Figuren. Dieser würde sich genial für cosplays eignen. Kaito trägt meist Leder und weit ausgeschnittene oder zerrissene Oberteile, sowie Stiefel und viel Schmuck. Alles wirklich hervorragend gezeichnet. Erschienen ist der einbändige Manga bei Tokyopop.

 

  General Info

 

Mangaka: Pink Psycho
Sprache: deutsch
Verlag: Tokyopop
Bände:  1
Online bestellen: Amazon
Shonen-Ai-Meter: (6)