Review: Hero Heel

I, I will be king
And you, you will be queen
Though nothing will drive them away
We can be Heroes, just for one day
We can be us, just for one day
(David Bowie)


Masaki Minami ist ein junger und sehr ehrgeiziger Schauspieler. Bei dem Casting für eine Actionserie hat er allerdings nur mitgemacht, weil sein Manager ihn dazu überredet hat, der findet, dass er einen jungen Superhelden Hero Heel01gut verkörpern könnte. Minami kann dieses Genre hingegen nicht wirklich ernst nehmen, sondern möchte lieber eine Charakterrolle spielen, bei der er sein schauspielerisches Talent wirklich unter Beweis stellen kann. Dennoch ergattert er zu seiner eigenen Überraschung die Hauptrolle und ist überrascht über die Aufmerksamkeit der Meiden, die ihm plötzlich zuteil wird. Offenbar hat er die Beliebtheit dieses Genres unterschätzt. Die Rolle seines Gegenspielers wird der erfahrene und sehr charismatische Kazuomi Sawada übernehmen. Mit ihm wir Minami nun ein volles Jahr zusammen arbeiten müssen. Gleich zu Anfang gibt es Unstimmigkeiten zwischen den beiden, weil Kazuomi schon bei der Präsentation der Cast auffällt, dass es Minami mit der Rolle nicht wirklich ernst ist.

Minami ist auch alles andere als begeistert, als er erfährt, dass er selbst im Film auch Kampfszenen darstellen soll. Obwohl er sehr fit ist, fürchtet er sich davon, sich dabei blaue Flecken zu holen. Eher lustlos geht Minami also an den Dreh heran. Außerdem fällt es ihm schwer, wie ein Superheld zu wirken, da er eigentlich Angst vor den Stuntszenen hat. Ihm fällt es sehr schwer, sich in die Rolle hineinzuversetzen und so müssen viele Szenen erneut gedreht werden. Im Gegensatz zu ihm geht Sawada vollkommen souverän an alle Szenen heran und wirkt vollkommen in seinem Element. Minami kann nicht anders, als Bewunderung für den älteren Schauspieler zu empfinden. 
Später in der Umkleidekabine nimmt Sawada bei einem Gespräch kein Blatt vor den Mund und konfrontiert Minami damit, dass er vollkommen lustlos spielt. Er warnt ihn davon, dass er auf die Nase fallen wird, wenn er sich weiterhin so arrogant verhält, macht ihm aber gleichzeitig Mut, dass er sich durchaus verbessern kann. Minami sieht ein, dass er das Genre überschätzt hat. Er fragt sich, ob es ihm leichter fallen würde, sich in die Rolle hineinzuversetzen, wenn er in die weibliche Hauptrolle Yuki verliebt wäre und ihn plagen zum ersten Mal echte Selbstzweifel.

Am nächsten Tag wird eine Kampfszene zwischen Sawada und Minami gedreht und dieses Mal fällt es dem Jungen leichter, das zu tun, was von ihm verlangt wird. Oder liegt es etwa daran, dass sein erfahrener Kollege sich voll und ganz auf ihn einstellt? Als Minami einen Fehler macht, gleicht Sawada diesen sogar aus, so dass die Szene doch noch gelingt. Nach diesem Erfolgserlebnis fühlt sich Minami sogar bereit, die Schlüsselszene zu spielen, die er gestern nicht hinbekommen hat und heute schafft er es tatsächlich, die Rolle des erwachenden Superhelden überzeugend zu verkörpern.  Ihm wird klar, dass er sich Sawadas Anerkennung wünscht.
Als er Sawada nach dem Dreh nachläuft, um sich bei ihm zu bedanken, sieht er, wie dieser einen anderen Mann küsst. Und als ob das nicht verwirrend genug war, reagiert er auf Minamis Dank, den dieser stotternd hervorbringt sehr abweisend. Er erklärt ihm, dass er die Szene nicht für ihn gerettet habe, sondern dass es das ganze Set aufhält, wenn einer versagt. Wütend und gedemütigt läuft Minami nach Hause und nimmt sich vor, noch besser zu werden, um Sawadas Anerkennung wirklich zu verdienen. Hero Heel 2

Zunächst jedoch stiftet Kazuomi Sawada in seinem Leben noch mehr Verwirrung, als er ihn kurz darauf Arm in Arm mit einem anderen Mann sieht. Minami war davon ausgegangen, dass der, mit dem er ihn als erstes gesehen hat, sein Freund gewesen sei. Sawada erklärt ihm jedoch, dass er mit keinem der beiden zusammen ist und nur seinen Spaß haben will. Aus irgendeinem Grund geht das Minami sehr nahe. Er muss immer wieder über Sawada und die anderen Männer nachdenken und obwohl es ihm natürlich nicht neu ist, dass es Schwule gibt ist Sawadas Offenheit für ihn doch äußerst verwirrend. Er beschäftigt sich außerdem mehr und mehr mit Sawada, sieht sich dessen alte Videos an und denkt über ihn nach. Als er an Sawadas Körper, der mit ihm eine Kabine teilt, Spuren eines Liebesspiels entdeckt, wirft ihn das vollkommen aus der Bahn.
Als Sawada ihn dann auch noch küsst, nachdem Minami am Set fast einen Unfall hat, wird ihm klar, dass er sich seinen neu erwachenden Gefühlen stellen muss. Auch wenn er weiß, dass er für Sawada vermutlich nie mehr als ein angenehmer Zeitvertreib sein wird.

Eigentlich ist es ja eine ganz interessante Idee, einen Manga im Genre des Films spielen zu lassen. Allerdings erscheint alles eher unrealistisch und etwas naiv erzählt. Bei Minami und Sawada haben wir die typische Verteilung eines unerfahrenen und etwas stürmischen Jungen, der sich in seinen charismatischen und überlegenen Kollegen verliebt. Beide wirken recht stereotyp und auch die Dialoge zwischen den beiden sind zu flach, um wirklich interessant zu sein. Auch der angedeutete plot der Actionserie, in der die beiden die Hauptrollen spielen, wirkt alles andere als gut ausgearbeitet. Meiner Meinung nach wurde hier einiges an potential verschenkt. Ein wenig Spannung entsteht lediglich dadurch, dass Sawada Minamis Gefühle zunächst keineswegs erwidert, aber auch hieraus wurde nicht mehr gemacht, als die typische zunächst ungleich verteilte Liebesbeziehung. „Hero Heel“ hat mich leider eher gelangweilt und auch die detailliert ausgearbeiteten Kostüme der Serienhelden konnten dieses Manko an story nicht wieder herausreißen.

 

  General Info

 

Japanischer Titel: Hero Heel
Mangaka: Makoto Tateno
Sprache: deutsch
Verlag: Japan: Libre Publishing 2005
Deutschland:
Bände: 9
Online bestellen:  Amazon
Shonen-Ai-Meter: (8)

 


 

</noscript></p> <p align="center">&nbsp;</p>