Review: Hate to love you

A lovestruck romeo sings a streetsus serenade
Laying everybody low with me a lovesong that he made
Finds a convenient streetlight steps out of the shade
Says something like you and me babe how about it ?

(Dire Straits)

Über das Erscheinen von einem neuen Manga von Makoto Tateno (Yellow) in Deutschland habe ich mich schon mal sehr gefreut. Schließlich war Yellow für mich eins der Highlights auf dem Manga Markt. Ein bisschen skeptisch war ich, da es sich bei Hate to love You um ihren ersten Boys Love Manga handelt und ich aus Erfahrung weiß, dass diese hin und wieder noch ein wenig unbeholfen daherkommen. Diese Zweifel waren aber in diesem Fall unbegründet, wie sich zeigen sollte.

Bei Hate to love you geht es um eine verbotene Liebesgeschichte, wie sie klassischer nicht sein könnte. Als Vorbild dient die großartige Liebesgeschichte zwischen Romeo und Julia, jenes Paar das auf Grund ihrer verfeindeten Elternhäuser nicht sein durfte. Im Fall von Hate to Love you sind natürlich nicht nur die konkurrierenden Familien ein Hindernis, sondern auch die Tatsache, dass die beiden Protagonisten männlich sind. Aber von vorne.

Zunächst sieht es nämlich so aus, als wären die beiden Hauptpersonen, Masaya Konoe und Yuma Kazuki, mit ihrer Konkurrenzsituation ganz zufrieden. Sie besuchen beide ein Elite Internat für höhere Töchter und Söhne. Für Masaya ist die Situation allerdings deshalb etwas schwierig, da er Yuma ständig unterliegt. Er ist besser in der Schule und auch bei den Mädchen kommt er besser an als der etwas kleinere und naivere Masaya. Und das, obwohl alle wissen, dass die beiden Rivalen sind. Bisher nimmt Masaya es Yuma aber nicht wirklich übel, dass dieser ihm hin und wieder die Mädchen ausspannt, auf die er ein Auge geworfen hat, denn sein Herz gehört Akiko vom Tojoin Clan. Deren Haus liegt dort wo der Fluss zwischen dem Kazuki und dem Konoe Gründstück sich gabelte, so dass sowohl Yuma als auch Masaya sie schon seit ihrer Kindheit kennen. 

Kein Wunder also, dass es Masaya schockiert, als er plötzlich von seinem Vater erfährt, dass Yuma und Akiko sich miteinander verlobt haben. Zum ersten Mal ist er wirklich getroffen von Yumas Verhalten und stellt diesen zur Rede. Schließlich wusste Yuma, dass Masaya in Akiko verliebt ist.

Yuma begegnet ihm allerdings völlig kalt, so dass Masaya ihn sogar fragt, ob er ihn hasst. Als Yuma darauf mit den Worten „Hast du das etwa erst jetzt bemerkt?“ antwortet, ist Masaya so vor den Kopf gestoßen, wie noch nie in seinem Leben. Noch nicht einmal die Verlobung vonYumaund Akiko hat ihn so tief verletzt. Für ihn war der Streit mit Yumaeher eine Art Spielerei und die Ernsthaftigkeit des anderen verstört ihn vollkommen.

Fortan kann er weder Akiko noch Masaya ins Gesicht sehen und verliert seine ihm bisher eigene Fröhlichkeit. Akiko ist es schließlich, die sich um ihren Jugendfreund sorgt und sich mit ihm aussprechen will. Sie erklärt, dass die Verlobung aus taktischen Gründen stattgefunden hat. Akikos Familie ist in großen finanziellen Schwierigkeiten und Yuma hat angeboten, ihr mit einer Heirat zu helfen. Das zu hören macht Masaya jedoch nur noch trauriger, denn er wünscht sich, dass Yuma ihm ebenfalls freundlich gesonnen wäre. Yuma allerdings reagiert übertrieben eifersüchtig, als er Masaya mit seiner Verlobten zusammen sieht und geht sogar so weit, Masaya körperlich anzugreifen, obwohl dieser ihm beteuert, dass er sich nicht über die Verlobung ärgert. Das einzige was er empfindet ist Trauer. Er ist jetzt wirklich überzeugt, dass Yuma nur einen Feind in ihm sieht. Doch dann bietet ihm Yuma an, ihm einen Talisman zurückzugeben, den er Masaya als Kind geschenkt hat und den dieser verloren hat. Masaya soll zu der gewohnten Stelle kommen, an der sie als Kind miteinander über den Fluss hinweg gesprochen haben.

Was hat das zu bedeuten?

Hate to Love you war seit langem der erste Manga, der mich wirklich tief gerührt hat. Natürlich ist die Geschichte nicht gerade außergewöhnlich, aber meiner Meinung nach ist sie so schön und intensiv erzählt, dass man eine Gänsehaut bekommen kann. Gerade Masayas Gefühle, über die er sich zunächst selber nicht im Klaren ist, sind so gut beschrieben und nachvollziehbar, dass es einen wirklich trifft. Den Zeichnungen merkt man meiner Meinung nach nicht an, dass Tateno zum ersten Mal ein Manga dieser Art gezeichnet hat. Höchstens die Proportionen sind auf manchen Bildern noch nicht ganz passend. Gut finde ich auch, dass die Geschichte nicht aufhört und sich alle Probleme in Wohlgefallen auflösen, als die beiden sich zu ihren Gefühlen füreinander bekennen. Ich hoffe jedenfalls, dass noch mehr Werke von Tateno in Deutschland erschienen.

Außer der Hauptgeschichte sind in dem Band noch zwei weitere Kurzgeschichten enthalten. In Water Lily geht es um einen jungen Mann, der eine unglaubliche Zuneigung für seinen im Koma liegenden Bruder empfindet und sich für diesen völlig aufopfert. Doch wohin mit seinen Gefühlen, als der Junge erwacht? You can't call it love erzählt von einem Jungen, der so sehr von einem Mann aus seiner Nachbarschaft fasziniert ist, dass er ihn auf Schritt und Tritt verfolgt und sogar versucht, seine Post zu lesen und sich auch sonst in sein Leben einzumischen. Aber kann man das als Liebe bezeichnen? Der Sammelband ist bei Egmont erschienen.

 

  General Info

 

Japanischer Titel: Kirai Kiraimo
Mangaka: Makoto Tateno
Sprache: deutsch
Verlag: Japan: Ohzora Publishing 2001
Deutschland: EMA 2007
Bände:  1
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Shonen-Ai-Meter: (7)