Review: Gravitation EX

I'm open wide
I want to take you home
We'll waste some time
You're the only one for me
You look so fine
I'm like the desert tonight
Leave her behind
If you want to show me...

(Garbage)

Als begeisterter Verehrer von Maki Murakami und großer Fan von Gravitation, muss ich erstmal sagen, dass ich mich unheimlich freue, dass es jetzt eine Fortsetzung von einem meiner absoluten Lieblingsmangas gibt. Umso größer ist meine Begeisterung, da sich nicht nur Murakamis Zeichenstil, an dem man in Gravitation durchaus noch das ein oder andere aussetzen konnte, unglaublich verbessert hat, sondern gleichzeitig ihr unvergleichlicher Schreibstil und Humor derselbe geblieben ist. Erfreulicherweise begegnen wir allen Charakteren aus der ersten Mangaserie wieder, auch wenn sie hier bei weitem besser gezeichnet sind.

Die Geschichte beginnt damit, dass Yuki und Shuichi nach einem Besuch in New York wieder in Japan eintreffen. Leider hat dort nicht, wie es vermutlich Shuichis heimlicher Traum wäre, ihre Hochzeit stattgefunden, aber sie haben immerhin gemeinsam das Grab von Yukis früherem geliebten Lehrer Yuki Kitazawa besucht über dessen Tod Yuki nicht hinwegkommen konnte, obwohl dieser ihn brutal vergewaltigt hatte. Shuichi hofft nun, dass er endgültig über diesen Nebenbuhler triumphiert hat, der ihm den Zugang zu Yukis Herz versperrt hat. Denn da einige Dinge sich einfach nie ändern, ist Yuki für Shuichi noch immer der schönste und großartigste Mann des Universums und er strömt geradezu über vor Freude darüber, dass Yuki ihm nun endlich zumindest ansatzweise seine Gefühle zeigt.

Das heißt natürlich noch lange nicht, dass die Probleme von Japans schillerndstem Pärchen damit erledigt werden. Neue Probleme haben bereits ihren Lauf genommen, als sie noch in New York Yuki Kitazawas transsexuellem Bruder Yoshiki begegnen, der allerdings mittlerweile vollkommen zur Frau umgewandelt zu sein scheint. Dieser drückt Yuki und Shuichi den kleinen Riku aufs Auge. Das Kind von seinem verstorbenen Bruder.

Während Shuichi sich auf Anhieb gut mit dem kleinen versteht und dieser zu Shuichis Schrecken ihn sogar Mama nennt, ist Yuki verständlicherweise völlig von der Rolle. Denn schließlich hat er selbst den Vater des Kleinen getötet. Dadurch wird Yuki, der ohnehin ein sehr angeschlagenes Nervenkostüm hat wieder in eine tiefe Krise gestürzt, die auch seine Beziehung zu Shuichi belastet. Auch dass Sakuma Ryuichi in New York auftaucht und Yuki gegenüber dessen Liebe zu Shuichi infrage stellt, macht die Sache nicht gerade leichter.

Da Yoshiki darauf besteht, dass Yuki und Shuichi den kleinen Riku mit nach Japan nehmen hat also Shuichi neben dein neuen Problemen mit seinem Geliebten nun auch noch ein kleines Kind am Hals. Und Yuki kann sich tatsächlich so gar nicht mit Rikus Anwesenheit anfreunden. Die Ankunft in Japan fällt also weit chaotischer aus, als Shuichi es sich erhofft hatte. Vor allem weil sich die Presse natürlich sofort auf Riku und erneut auf Yuki und Shuichi stürzt. Zu Shuichis Entsetzen gibt es mittlerweile sogar Porno-Mangas und Love-Games über ihn und Yuki.

Als sei das alles nicht genug ist auch noch Sakuma Ryuichi, Shuichis ehemaliger großer Schwarm und Sänger der Band Nittle Grasper hinter Shuichi her und bringt diesen mit einem Liebesgeständnis aus der Fassung. Ausgerechnet Yuki erwischt die beiden bei einem Kuss, gegen den sich Shuichi nicht wehren kann. Bedeutet das etwa das endgültige Aus einer höchst turbulenten Beziehung?

Murakami wäre nicht Murakami, wenn die verrückten Katastrophen um Yuki und Shuichi hiermit ein Ende nehmen würden und so geht die Geschichte natürlich weiter. Auch wenn die story manchmal äußerst abgedreht ist, eins muss man der Mangaka lassen: bei ihr wird es nie langweilig und die Dinge kommen oft ganz anders als man denkt. Bei ihr hat man wirklich das Gefühl, dass sie ihren Gefühlen völlig freien Lauf lässt und obwohl Yuki und Shuichi von einer durchgeknallten Situation in die nächste kommen, bleiben sie dennoch Charaktere mit denen man mitfühlt und die sehr viel Tiefgang haben. Auch wenn Gravitation EX sogar noch mehr Slapstick zu bieten hat als Gravitation, gibt es auch wieder Szenen die einem ganz einfach ins Herz stechen. Shuichi mit seinem Optimismus und seiner völligen Hingabe wird sowieso immer einer meiner absoluten Lieblinge der Manga-Szene bleiben und der kühle und grüblerische Yuki ergänzt ihn nun mal perfekt. Im Gegensatz zu Gravitation, welches bei Carlsen erschien, wird Gravitation Ex von Tokyopo herausgebracht. Der erste Band ist in Japan ebenfalls erst 2007 erschienen und die Serie wird fortgesetzt.

 

  General Info

 

Japanischer Titel: Gravitation Ex
Mangaka: Maki Murakami
Sprache: deutsch
Verlag: Japan: Gentosha Comics 2007
Deutschland: Tokyopop 2007
Bände:  1, wird fortgesetzt
Online bestellen: Amazon
Shonen-Ai-Meter: (7)