Review: God Child

A tribute to the Sublime...

Dass eine weitere Mangareihe von Kaori Yuki ist in Deutschland erscheint ist schon ein Grund zum Jubeln. In God Child wagt Kaori Yuki sich auf die Mystery-Schiene, was ihr wirklich gut gelingt. Die Geschichte spielt in London am Ende des 19. Jahrhunderts. Count Cain ist ein junger Adeliger, der, da er sich um Geld keine Sorgen machen muss, genug Zeit hat seinen Leidenschaften nachzugehen. Diese umfassen eine sehr große Sammlung an Giften und das Aufklären mysteriöser Kriminalfälle. Ihm zur Seite steht dabei sein ausgesprochen hübscher Butler Riff, der sich geradezu rührend um ihn sorgt. Die Beziehung zwischen den beiden ist natürlich eine der Dinge, die mich an dem Manga besonders reizt. Cain ist ein sehr interessanter, hochintelligenter Charakter, der sich von nichts aufhalten lässt, wenn es darum geht ein Ziel zu erreichen. Fast erinnert er ein wenig an Sherlock Holmes.

Kaori Yukis Vorliebe für das Morbide und Abgründige kommt natürlich auch in diesem Manga zum Vorschein. In vielen der Geschichten geht es um mysteriöse Todesfälle und übernatürliche Geschehnisse. Auch Cain schreckt keineswegs vor Mord zurück. Er spielt übrigens im ersten Band nicht in allen Geschichten die Hauptrolle. In "Die Jungen die die Zeit anhielten" und "Double" taucht er gar nicht auf.

Im zweiten Band werden allerdings Cains Vergangenheit und seine schreckliche Kindheit beschrieben. Er ist aus einem inzestuösen Verhältnis von seinem Vater und dessen schöner Schwester entstanden. Daher auch seine golden leuchtenden Augen, die eine Erbmutation sind. Cains Mutter wird nach der Geburt ihres Kindes wahnsinnig. Als Cain das Geheimnis erfährt versucht sein Vater, von dem Cain immer glaubte, dass er ihn liebe, ihn umzubringen. Zum Glück hat Cain ihn bereits vorher durchschaut und konnte Vorkehrungen treffen. Der Einzige, der Cain schon als Kind treu zur Seite steht ist Riff, der ins Haus kommt, als Cain zwölf Jahre alt ist. Er schwört, Cain niemals alleine zu lassen.

Cain bringt seinen Vater schließlich mit einer List ums Leben, doch im Laufe der Geschichte bekommt er immer wieder Schwierigkeiten mit einem gewissen Doktor Disraeli, der der Geheimorganisation Delilah angehört. Und der Kopf dieser Organisation ist Alexis Hargreaves, Cains tot geglaubter Vater.

Sehr überrascht war ich über die Plots, die wirklich gut ausgearbeitet sind, obwohl die Geschichten so kurz sind. Yuki schafft es sogar einige für den Leser überraschende Wendungen einzufügen. Aber dass sie eine gute Erzählerin ist wissen wir ja schon aus Angel Sanctuary. In einigen der Geschichten, zum Beispiel "Die Jungen die die Zeit anhielten" oder vor allem "Double" kann man durchaus Andeutungen von Shonen-Ai entdecken. Auch Riff und Cain gehen sehr zärtlich miteinander um, während Cain mit Frauen kein großes Glück zu haben scheint, obwohl sich natürlich einige für ihn interessieren.

Wieder einmal trifft man auf sehr interessante, schön gezeichnete Charaktere, wie wir es von Kaori Yuki gewohnt sind. Bleibt noch zu sagen, dass sie sich von der Rocky Horror Picture Show, inspirieren ließ, wie man an Riffs Namen sieht und auch von der Serie Twin Peaks. God Child erschien in Japan zuerst unter dem Namen Count Cain. Zugunsten von Angel Sanctuary wurde die Serie unter brochen und Jahre später weiter gezeichnet. Der Manga erscheint in Deutschland bei Carlsen Comics und ist mit 13 Bänden abgeschlossen.

 

 

  General Info

 

Japanischer Titel: Count Cain
Mangaka: Kaori Yuki
Sprache: deutsch
Verlag: Japan: Hakusensha 1990
Deutschland: Carlsen 2002
Bände:  13
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Shonen-Ai-Meter: (3)
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