Review: FAKE

Da Dir die Fähigkeit
Zu lieben geblieben ist
Und die Kraft zu vergeben
Ein Bestandteil Deines Lebens ist
Wurde ich erweckt
Und was tief in mir schlief
Führt nun Feder
Und schreibt Dir diesen Liebesbrief 

(Thomas D)

"Dee legt ihn flach. Einen Dollar drauf."
"Ryo bleibt standhaft! Einen Dollar dagegen."

Diese Wette haben bis zum Erscheinen von Band sieben sicher nicht nur Carol und Bicky abgeschlossen, sondern auch einige Leser. Aber von vorne:

Schon als er seinen neuen Kollegen zum ersten Mals sieht ist Dee Laytner von dem hübschen Mann fasziniert. Mit der Scharfsinnigkeit eines Polizisten identifiziert er Randy McLain sofort als Halbjapaner und nennt ihn fortan bei seinem japanischen Namen Ryo. Zunächst läuft die Beziehung der beiden gar nicht so schlecht an, denn auch Ryo ist von seinem chaotischen etwas impulsiven Partner fasziniert. Schade eigentlich, dass er heterosexuell ist...

Nur warum scheint es ihm dann nicht möglich zu sein, sich Dees Charme zu entziehen? Warum bekommt er weiche Knie, wenn dieser ihn küsst und warum wehrt er sich nicht gegen Dees Annäherungsversuche? Der aufmerksame Leser hat es sofort durchschaut: Ryo ist ziemlich schnell bis über beide Ohren in Dee verliebt. Und bei einem so hartnäckigen Menschen wie Dee ist es gar nicht so einfach, vor seinen Gefühlen davonzulaufen...

Während Ryo sich weder seiner eigenen noch Dees Gefühle völlig sicher ist, hat Dee noch mit anderen Problemen zu kämpfen. Zum Beispiel mit Ryos Pflegesohn dem frechen ehemaligen Streetkid Bicky, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Ryo vor Dee zu beschützen. Und auch sein Anbeter JJ, der ebenfalls im 27. Revier arbeitet, und Ryos zweiter Verehrer Commander Barclay Rose machen ihm das Leben nicht gerade leichter. Und dann sind da natürlich noch die oft etwas abgedrehten Kriminalfälle die gelöst werden müssen. Wenn es allerdings darauf ankommt, sind Dee und Ryo immer füreinander da.

Zwischendurch gibt es in FAKE auch durchaus ernstere Töne. Zum Beispiel wenn Dees oder Ryos Vergangenheit erzählt wird. Während Dee seine Eltern nicht kannte und als Findelkind in einem Heim aufwuchs, wurden Ryos Eltern von einer Verbrecherorganisation erschossen, als er achtzehn war.

Man merkt Sanami Matoh an, dass sie ihre Charaktere selbst sehr gern hat. Dee und Ryo sind, obwohl sie sehr unterschiedlich sind beide äußerst sympathische Charaktere und sie ergänzen sich hervorragend. Im Grunde hat man von Anfang an das Gefühl, dass sie wie füreinander gemacht sind. Mir persönlich gefällt der Zeichenstil, der etwas härter und schärfer ist, als bei den meisten Shonen-Ai Manga sehr gut. Die Kriminalfälle sind allerdings oft etwas (etwas ist untertrieben) unlogisch, aber die interessante Entwicklung zwischen den beiden Hauptcharakteren wiegt das wieder auf. Mir sind Dee und Ryo jedenfalls sehr ans Herz gewachsen und ich hoffe auf eine Fortsetzung der Serie. FAKE besteht bisher aus sieben Bänden und ist bei Carlsen Comics erschienen.

 

 

  General Info

 

Japanischer Titel: Fake
Mangaka: Sanami Matoh
Sprache: deutsch
Verlag: Japan: Biblos 1993
Deutschland: Carlsen 2002
Bände:  7
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Shonen-Ai-Meter: (7)
Galerie: Gallery  
Medien: Artbook Color