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Review: Ermittlungen in Sachen Liebe
Reiichi Hiiros Manga „Ermittlungen in Sachen Liebe“ handelt von der Beziehung zwischen zwei jungen Polizisten Sakura Kazuki und Soji Shido.
Kazukia
ist relativ klein, niedlich, schüchtern und tollpatschig. Doch nicht nur das
macht es ihm schwer eine Freundin zu finden, viel mehr ist es der Umstand,
dass er die bösen Gedanken eines jeden Menschen hören kann, wenn er diesen
berührt. Die einzige Ausnahme ist Shido, den er bei einem Mordfall kennen
lernt, als dieser Kazukis Einheit unterstützt. Sakura ist so glücklich, dass
er von Soji vor seinem Chef gelobt wird und reicht ihm promt die Hand.
Überraschenderweise hört er jedoch nichts. Und, noch schockierender, Shido
erkennt sofort, dass er thelepatische Fähigkeiten hat und gestehet ihm, auch
solche zu haben. Doch er kann alles hören und dies auch kontrollieren.
Kazuki ist begeistert und lässt sich von Shido, der der erste Mensch ist,
bei dem er sich wohl fühlt, in eine Kneipe einladen, um mehr darüber zu
erfahren. Am nächsten morgen wacht er ohne Kleidung neben dem ebenfalls nackten Shido im Bett auf, und kann sich an nichts erinnern. Sofort glaubt er, mit Soji geschlafen zu haben und sein Verdacht wird dadurch noch bestärkt, dass Shido ihn fragt: „Du warst noch Jungrfau, oder?“, und sich vielmals entschuldigt. Kazuki ist aber eher verwirrt als geschockt. Kurz darauf erfährt er, dass er in die Einheit I Sektor II- Gewaltverbrechen versetzt wurde und Shido nun sein neuer Partner ist. Fortan kämpfen die beiden gemeinsam gegen das Verbrechen. Auf dem Weg zu einer Mission und verkleidet als schwules „Lehrer-Schüler-Pärchen“ nehmen sie dank Kazukis Tollpatschigkeit und telepathischer Kräfte einen Vergewaltiger fest. Kurz darauf am eigentlichen Zielort angekommen, an dem sie die Wohnung des Geliebten eines Verdächtigen beobachten sollen, geht Kazuki duschen. Als er mit dem Handtuch um die Hüften wieder im Zimmer erscheint, stellt Soji fest, dass Sakura eine Verletzung am Knie hat. Kurzerhand lässt er den Schmerz verschwinden, indem er Kazuiks Gedanken verstärkt. Dann fällt er jedoch über den überrumpelten Kazuki her mit der Begründung, die Lust des Vergewaltigers aufgeschnappt zu haben und der Bitte, die Nacht mit ihm zu verbringen. Nur der Anruf eines Kollegen rettet Kazuki und Shido rennt davon, um den Täter dingfest zu machen. Als Sakura dazukommt, sieht er etwas Unglaubliches. Soji springt aus dem zweiten Stock auf ein Autodach, von da aus auf die Straße und legt sofort dem Täter Handschellen an. Dann gesteht er Kazuki, dass er wirklich schwul ist und die Sektion II als Freie-Liebe-Sektion bekannt sei, was soviel heißen soll wie dass er auf Sakura steht. Kurz darauf lernt Kazuki auch die anderen aus dem Team kennen und stellt fest, dass auch diese besondere Fähigkeiten haben. Minazuki hat den Röntgenblick, Tono kann Psychokinese (per Gedankenkraft Dinge bewegen), Hoshino Psychometrie (aus Objekten Bilder oder Gefühle lesen) und der Hauptkomissar ist ein Seher. Zudem beherrscht Soji gar keine Form der Telepathie, sondern ist viel mehr ein Heiler.
Als
Sakura das erfährt, tauchen alte Bekannte und mit ihnen schlechte
Erinnerungen aus Sojis Vergangenheit auf, durch die sie auch gleich in einen
schwierigen und gefährlichen Fall gezogen werden, der die aufkommende Liebe
zwischen den beiden auf eine harte Probe stellt. Und dann erfährt Shido vom
Hauptkomissar, dass Kazuki an- vielleicht sogar erschossen wird. Mir persönlich hat der Manga nicht sehr gefallen, zum Beispiel auch deshalb, weil sich so einige Ungereimtheiten auftun. Shido zum Beispiel hatte viel Zeit nach unten zu rennen und den Verdächtigen aufzuhalten, doch Kazuki, der sich sogar noch anziehen musste, war früher unten. Warum ist Shido im zweiten Stock geblieben? Und warum ist er von da aus auf ein Autodach gesprungen? Jeder normale Mensch, auch er, hätte sich mindestens beide Füße brechen und das Autodach in einen Schutthaufen verwandeln müssen. Zudem ist es wieder eine typische Seme-Uke Verteilung. Soji stark, listig, groß, gut aussehend und Beschützer von Kazuki, der klein, schwach, schüchtern und naiv ist. Meiner Meinung nach sieht Kazuki noch nicht einmal so niedlich aus, wie es die ganze Zeit alle anderen Charaktere sagen. Außerdem scheint die Autorin einen Fetisch dafür zu haben, Sakura in alle möglichen Kostüme zu stecken. Vom einfachen Schüler zur niedlichen Sekretärin über den Cat-Boy bis hin zum sexy China-Girl ist alles dabei. Was ich jedoch recht interessant an dem Manga finde, ist die Tatsache, dass das Hauptaugenmerk eher auf den Fällen und vor allem auf Shidos Vergangenheit, als auf der Liebe zwischen den beiden liegt. Andererseits kommt dadurch die Beziehung zwischen den beiden noch kürzer als ohnehin schon in den meisten one-shots der Fall ist. Bis kurz vorm Ende bleibt es fraglich, ob die beiden sich wirklich lieben. Kazuki ist es wichtiger, Shido helfen zu können und ihn zu bewundern, während dieser es wohl eher auf das Eine abgesehen hat. Auch wird hier wieder das Thema, eine Beziehung zwischen zwei Männern, einfach so hingenommen. Selbst der einfältige Kazuki geht gleich davon aus, mit einem Mann geschlafen zu haben und scheint auch nicht sonderlich schockiert zu sein. Eine Sache die ich noch sehr schade fand war, dass ich mir das Manga hauptsächlich deshalb gekauft hatte, weil mich Kazukis Fähigkeiten so faszinierten. Sie wurden aber gleich wieder dadurch bagatellisiert, dass auch die anderen erstaunliche Fähigkeiten besitzen und zudem kann er definitiv auch gute Gedanken hören: „Die sieht aber niedlich aus, gut dass sie ein Mädchen ist“. Meiner Meinung nach hält der Band den Erwartungen, die man am Anfang hat, nicht stand, doch mal abgesehen von Kazuki ist alles sehr schön gezeichnet. Mir hat die kleine story am Ende eigentlich am besten gefallen, in der die ganze Sektion zusammen im Bad ist. Das Manga kann ich denen empfehlen, die nicht so viel Wert auf eine gute Beziehungsstory, sondern mehr auf das drum herum und natürlich aufschöne yaoi Zeichnungen legen. Das Manga ist als Einzelband bei Carlsen erschienen. (Vielen Dank an Julia van Beesel für dieses Review!)
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