Review: Eerie Queerie

Every breath you take, every move you make
Every bond you break, every step you take
I'll be watching you
Every single day, every word you say
Every game you play, every night you stay
I'll be watching you
(The Police)

Mitsuo Shiozu ist ein schüchterner und ziemlich einsamer Schüler, der eine reine Jungenschule besucht. Er hat keine Freunde und da seine Eltern den ganzen Tag arbeiten ist er fast immer allein. Mittlerweile hat er sich daran allerdings so sehr gewöhnt, dass er glaubt, dass es ihm gar nichts mehr ausmacht. Etwas jedoch ist ungewöhnlich an Mitsuo. Er hat nämlich die Gabe, die Geister toter Menschen zu sehen. Diese Fähigkeit bringt ihn in eine sehr vertrackte Situation, als er die kleine Kiyomi trifft, die bei einem Autounfall ums Leben kam.

Kiyomi hat noch einen letzten Wunsch den sie sich erfüllen möchte, bevor sie die Erde endgültig verlässt. Zu Lebzeiten war sie nämlich in den charismatischen Hasunuma verliebt, der in Mitsuos Klasse ist. Sie hat sich aber nie getraut ihm ihre Liebe zu gestehen oder ihn auch nur anzusprechen. Das möchte sie jetzt nach ihrem Tod nachholen. Darum ist sie völlig begeistert davon, dass Mitsuo sie sehen kann. Ohne zu fragen sucht sie ihn kurzerhand heim und gesteht Hasunuma ihre Liebe. In Mitsuos Körper.

Verständlicherweise ist Mitsuo alles andere als begeistert von dieser Aktion. Schließlich hat er nun einem Jungen seine Liebe gestanden und alle seine Klassenkameraden halten ihn nun für homosexuell. Noch verwirrter ist er allerdings von der Tatsache, dass Hasunuma alles andere als abgeneigt scheint. Er bietet Mitsuo sogar an, mit ihm auszugehen...

Von nun an ist Mitsuos Leben ein einziges Hin und Her. Wenn er selbst seinen Körper beherrscht versucht er alles um Hasunuma aus dem Weg zu gehen, wenn Kiyomi übernimmt versucht sie alles um Hasunuma nahe zu sein. Auch Mitsuos Bemühungen ihr zu erklären, dass ihr Schwarm nicht wirklich sie sieht, sondern eben offensichtlich Mitsuo mag, fruchten nicht. Kiyomi fühlt sich fast am Ziel ihrer Wünsche und möchte jetzt nur noch, dass Hasunuma sie küsst. Etwas, das Mitsuo um jeden Preis vermeiden will. Schließlich ist es aber Hasunuma, der durchschaut was mit Mitsuo los ist und ihm hilft Kiyomi davon zu überzeugen ihn fortan in Ruhe zu lassen.

Hasunumas Gefühle für Mitsuo haben sich nach dieser Episode jedoch keineswegs geändert. Im Gegenteil. Er macht keinen Hehl daraus, dass er Mitsuo mehr als nur mag und wird zu dessen Beschützer. Er lässt keine Gelegenheit aus, um Mitsuo zu kitzeln, ihn zu knuddeln oder ihn gar zu küssen. Und wie sieht es mit Mitsuo aus? Während er zunächst nur die enge Freundschaft zu Hasunuma und das Ende seiner Einsamkeit genießt, zeigt ihm schließlich ein erotischer Traum, dass er anscheinend doch mehr für Hasunuma empfindet, als Freundschaft. Auch wenn er alles versucht um das vor sich und allen anderen zu verbergen und sich vehement gegen Hasunumas Annäherungsversuche wehrt.

Mitsuos außergewöhnliche Fähigkeit sorgt natürlich auch immer wieder für Verwirrungen. Bald schon drängen sich ihm neue Geister auf und wollen seinen Körper für ihre Zwecke benutzen. Und nicht alle sind so harmlos wie Kiyomi. Aber Mitsuo gewinnt auch neue Freunde. Nicht nur Hasunuma, der fortan ständig an seiner Seite ist und ihn nicht aus den Augen lässt, sondern auch seinen Klassenkameraden Ichi, der ebenfalls ein Auge auf ihn geworfen hat, was natürlich Hasunumas Eifersucht weckt. Mitsuo hingegen versteht gar nicht so richtig was überhaupt los ist. Wie lange wird er es wohl schaffen, vor seinen Gefühlen für Hasunuma davon zu laufen? Schließlich begibt sich dieser im zweiten Band sogar in Lebensgefahr, um ihn zu retten...

Shuri Shiozus Eerie Queerie war für mich wirklich ein Glückstreffer. Sowohl die liebenswürdigen Charaktere, wie auch die etwas abgedrehte story treffen genau meinen Geschmack. Mein Liebling ist Hasunuma, aber auch Mitsuo ist in seiner Mischung aus Ahnungslosigkeit und Verleugnung einfach zum Knuddeln. Eindeutig ein weiteres Traumpaar der Manga-Szene. Das Artwork ist von sehr hoher Qualtität und die Geschichten haben eine erfrischende Mischung aus Witz und Ernst. Auf Deutsch ist Eerie Queerie, (das in der Originalversion übrigens Ghost hieß) bislang leider noch nicht erschienen. Aber da es von dem Verlag Tokyo Pop herausgegeben wird, der seine Tore jetzt auch in Deutschland öffnet, bestehen gute Chancen. Auf Englisch kann man die Serie, die vier Bände umfasst natürlich schon bestellen. Zum Beispiel bei Amazon.

 

 

  General Info

 

Japanischer Titel: Ghost!
Mangaka: Shuri Shiozu
Sprache: englisch
Verlag: Japan: Shinshokan (1999)
England: Tokyopop 2004
Bände:  4
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Shonen-Ai-Meter: (6)