Review: D-N-Angel
He's an angel
Erwachsen werden ist schon schwer
genug, wenn man nur mit einer Persönlichkeit zu kämpfen hat. Wie muss sich
dann erst der niedliche Daisuke Niwa fühlen, der sich den Körper mit dem
gerissenen Meisterdieb Dark teilen muss? Dark erscheint an seinem 14.
Geburtstag, der sowieso schon ein ziemlicher Pechtag für Daisuke ist. Er hat
nämlich gerade ausgerechnet heute von seinem Schwarm, der hübschen Risa
einen Korb bekommen, weil er ihr nicht cool genug ist. Und als ob das nicht
genug für einen Tag wäre, ist auch noch die einzige Möglichkeit, sich von
Dark wieder in Daisuke zu verwandeln, den Diebstahl zu
begehen, den Dark angekündigt hat. Ganz schön viel auf einmal, oder? Nun, hier hören die Verwicklungen noch lange nicht auf. Risa verguckt sich nämlich in Dark, während ihre Zwillingsschwester Riku sich für Daisuke zu interessieren scheint. Und durch die nächtlichen Raubzüge begeben sich Dark und Daisuke ständig in Gefahr. Mich persönlich, und allen
Shonen-Ai-Fans wird es vermutlich ähnlich gehen, interessiert allerdings
jemand anderes mehr als die Mädchen. Und zwar Daisukes geheimnisvoller
Klassenkamerad Satoshi Hiwatari. Er ist Generlalbeauftragter im Fall Dark,
obwohl er noch zur Schule geht. Daher jagt er Dark, aber zu Daisuke ist er immer
ausgesprochen freundlich. Um es kurz zu sagen: Zwischen den beiden knistert
es. Ob Hiwatari Daisuke (naja eigentlich sein Haustier in der Gestalt von
Daisuke) vorm Ertrinken rettet oder sie die Hauptrollen in einem
romantischen Theaterstück übernehmen, eine gewisse Spannung besteht zwischen
ihnen. Ein pikantes Detail ist, dass Daisuke sich in Dark verwandelt, wenn
sein Herz stark klopft, weil er zum Beispiel verliebt ist, oder das geliebte
Mädchen sieht. Hiwatari verwandelt sich später ebenfalls. In Krad. Wenn er
Daisuke sieht. Und was sagt uns das? Außerdem trifft Hiwatari in einer Szene in
Frauenkleidern auf Dark und dieser gesteht ihm, dass er als Frau genau sein
Typ wäre... Es ist wahrscheinlich nur Wunschdenken, dass D-N-Angel auf echtes Shonen-Ai hinauslaufen könnte, aber genügend Andeutungen sind jedenfalls enthalten. Die Beziehung zwischen Daisuke und Dark, die sich sehr wichtig sind, enthält übrigens auch einiges Potential. Mittlerweile spielt auch Hiwataris Alter Ego Krad eine größere Rolle. Dark stiehlt nur die Kunstwerke, die von der Hikari-Familie geschaffen worden sind, deren Nachfolger Satoshi ist. Da Dark einst so fasziniert von den Kunstwerken, die Krad geschaffen hat, war, dah er keinen anderen Ausweg, als sie zu stehlen. Und so kommt es zwischen Dark und Krad zu der Generationen dauernden Feindschaft, die immer noch andauert. Denn immer noch ist Krad nur hinter den Kunstwerken der Hikaris her. D-N-Angel ist im typischen Shojo-Manga-Stil gezeichnet. Die
D-N-Angel kann man auch als eine Metapher auf das Erwachsenwerden an sich verstehen. Die Gefühlswirren, die jeder durchmachen muss, werden hier eben durch zwei Persönlichkeiten verkörpert. Das Leben und die häufige Unsicherheit der Jugendlichen, die sich im Stadium zwischen Kind und Erwachsen sein befinden ist sehr einfühlsam erzählt. Bisher sind bei Carlsen Comics 11 Bände erschienen und der Manga ist noch nicht abgeschlossen.
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