Review: Der beste Liebhaber

The men who love you, you hate the most
They pass right through you like a ghost
They look for you but your spirit is in the air
Baby, you're nowhere

(U2)

Der ernste und kühle Masahiro, der für eine Model-Agentur arbeitet, ist alles andere als begeistert, als sein Chefder beste ihn damit beauftragt, sich um ein neues Nachwuchs-Model zu kümmern. Yoshimi Suda  wurde nämlich nicht gecastet, sondern ist der Sohn des Vizedirektors der Kreditbank der Agentur, der unbedingt Model werden will, um berühmt zu werden. Er glaubt, dass er als Model weniger dafür tun muss, als Sänger oder Filmstar. Masahiro hat eigentlich überhaupt kein Interesse daran, sich um den verwöhnten Bengel zu kümmern, der glaubt, dass ihm alles auf einem Silbertablett präsentiert werden müsste. Auch wenn Yoshimi durchaus Talent zum modeln hat und ausnehmend gut aussieht, sieht Masahiro zunächst keine große Zukunft für ihn voraus, da er sicher ist, dass Yoshimi hinwerfen wird, sobald es etwas anstrengend wird.
So unhöflich und gelangweilt Yoshimi allerdings auch wirkt, so beweist er doch bei seinen ersten Jobs, dass er durchaus das Zeug dazu hätte, Model zu werden, denn seine Fotos werden ausnehmend gut. Yoshimi verlangt allerdings von Masahiro, dass er ihm sofort Jobs für bekannte Labels besorgt und droht wieder mit seinem Vater, als dieser ihm sagt, dass nicht er für die Kunden entscheidet, welches Model sie buchen. Masahiro gibt ihm daraufhin den Laufpass, da er sowieso genug von dem eingebildeten Oberschüler hat.

Yoshimi gibt so schnell jedoch nicht auf und folgt Masahiro. Er beobachtet wie dieser das junge Model Shun küsst, mit dem Masahiro eine Wette hatte. Shun bekommt einen Kuss von ihm, wenn er gebucht wurde. Yoshimi ist völlig entgeistert darüber, dass Masahiro schwul ist. Masahiro jedoch reagiert völlig gelassen und erklärt, dass das im Model-Business durchaus üblich ist. Er prophezeit Yoshimi, dass er aus ihm vielleicht auch noch einen Schwulen machen wird, um ihn anschließend zu küssen.
Wenn Masahiro allerdings gehofft hat, Yoshimi damit zu vergraulen, hat er sich getäuscht. Lediglich dessen Vater beschwert sich bei der Agentur und stellt klar, dass es am Talent seines Sohnes keinen Zweifel gibt. Und auch Masahiro muss zugeben, dass Yoshimi durchaus Talent hat und es eher dessen mieser Charakter ist, der ihn stört.
Yoshimi erfährt indessen von Shun, dass Masahiro angeblich mit dem bildschönen Topmodel Aktio zusammen si. Von diesem ist wiederum Yoshimi von jeher fasziniert und dass Masahiro dessen Manager ist war der Grund, warum er auf ihm als Manager bestand.der beste

In Masahiros Wohnung entdeckt er ein Foto von Akito und bittet daraufhin Masahiro ihn in die Kunst der Liebe zwischen Männern einzuführen. Als Masahiro nicht sofort einwilligt, erpresst Yoshimi ihn wiederum damit, dass sein Vater die Agentur in der Hand hat und Masahiro gibt ihm nach. Er beschließt es dem arroganten Jungen, der es gewohnt ist, immer alles zu bekommen was er haben will, richtig zu zeigen und offenbar macht es ihm nach einer Weile sogar Spaß mit ihm zu schlafen.   
Am nächsten Morgen ist er gewöhnt kühl und abweisend zu Yoshimi, was diesen zur Weißglut treibt. Und dann kündigt auch noch für den nächsten Abend Akito seine Rückkehr an.
Yoshimi  wartet vor Masahiro Wohnung auf diesen und stellt ihn zur Rede. Er will unbedingt wissen, wer ihm lieber ist, Akito oder er. Was Masahiro mit der Aussage beantwortet, dass ihm natürlich Aktio lieber sei. Daraufhin bringt Yoshimi Masahiro dazu, erneut mit ihm zu schlafen und als er diesen auf sein Bett wirft, landet er genau auf Akito, der in Masahiros Wohnung auf ihn gewartet hat.

An „Der beste Liebhaber“ hat mir vor allem die Hauptperson Masahiro. Im Gegensatz zu den meist aufgedrehten und flippigen Charakteren in Mangas ist er sehr kühl und verschlossen. Selbst der Leser weiß nicht wirklich, was in ihm vorgeht und man weiß am Anfang weder wie er wirklich zu Yoshimi steht, noch ob ihm tatsächlich etwas an Akito liegt. Beide scheinen sich um ihn zu bemühen, während er sich niemandem wirklich öffnet. Ein wenig erinnert er mich damit an Yuki aus „Gravitation“. Auch die Geschichte ist nicht so klischeehaft, wie üblich. Jedenfalls ist die Beziehung zwischen Masahiro, Yoshimi und Akito nicht das übliche Dreiecksverhältnis, denn auch Akito übt schließlich eine enorme Faszination auf Yoshimi aus und zunächst scheint es so, als wolle er nur mit Masahiro zusammen sein, um Akito auszustechen und sich selbst zu beweisen, dass er das bessere Model ist. Es ist also nicht klar, ob er wirklich Gefühle für Masahiro hat oder nur seine Ziele erreichen will. Stellenweise kann man der Geschichte vorwerfen, dass sie sich ein wenig zieht und dadurch keine Spannung aufbaut. Auch mögliche Spannungskurven werden durch das oft sehr gleichgültige Verhalten der Charaktere abgeflacht.

Das Mode-Business dient hier nur als Aufhänger und man erfährt nicht wirklich etwas über die Welt der Models.
Während mir das Cover nicht besonders gut gefällt, bin ich ansonsten ziemlich angetan von Masara Minases Zeichenstil. Die Yaoi-Szenen sind sehr erotisch gezeichnet und auch sonst wirken die Charaktere elegant und edel. Auch die Blicke der Figuren sind vielsagend und intensiv und die Gesichter sind ausnehmend schön gezeichnet.

 

  General Info

 

Japanischer Titel: Gokujyo no Koibito
Mangaka: Masara Minase
Sprache: deutsch
Verlag: Japan: Oakla Publishing 2007
Deutschland: Egmont 2010
Bände: 4 (wird fortgesetzt)
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Shonen-Ai-Meter: (7)