Review: Color
I see your true colors shining
through (Cindy Lauper)
Der junge Künstler Takashiro Tsuda kann
seinen Augen nicht trauen, als er in einer Kunstausstellung das Bild sieht,
das neben seinem hängt. Es trägt denselben Titel wie sein eigenes: "Color"
und er sieht auf den ersten Blick, dass der Zeichner dieselben Gefühle und
Empfindungen haben muss, wie er
Von Tono erfährt er, dass Saeke in seinem
Alter ist und sich für die Kunstschule bewirbt, die auch er selbst
besuchen möchte. Dass die Angebetete in Wirklichkeit ein Junge ist, weiß er
allerdings noch immer nicht. Das erfährt er erst, als er direkt nach der
Aufnahmeprüfung schon wieder mit dem hübschen Jungen aus der Ausstellung
zusammenstößt. Dieser ruft ihm seinen Namen zu, kurz bevor seine U-Bahn
abfährt, so dass der arme Takashiro gar keine Gelegenheit hat darauf zu
reagieren und mit dem kleinen Schock erstmal alleine gelassen wird. Seine
Enttäuschung darüber, dass Sakae kein Mädchen ist, hält allerdings nur sehr
kurz, denn seine Gefühle für diesen Menschen, der die gleichen Seelenfarben
hat wie er selbst, bleiben dieselben. In der darauf folgenden Nacht hat er
sogar einen äußerst erregenden Traum, in dem er Sakae innig küsst. Entsetzt
sucht er Rat in den Shonen-Ai Büchern seiner Schwester.
Als sei es Schicksal, ist Sakae am ersten Schultag der erste dem er begegnet. Takashiros größte Angst ist es jetzt, dass es Sakae nicht das geringste bedeuten könnte, wenn er ihm seinen Namen nennt. Doch diese Angst erweist sich als vollkommen unbegründet, als Sakae ihm begeistert um den Hals fällt, als er erfährt wer Takashiro ist. Auch ihm ist aufgefallen, dass ihre Bilder die gleichen Gefühle widerspiegeln.
Genau wie sie es erwartet haben, haben
sie ineinander einen Seelenverwandten gefunden und sind bald unzertrennlich,
so dass sich in der Schule Gerüchte über ihre Beziehung verbreiten, wodurch
sie sich allerdings nicht verunsichern lassen. Takashiro, der ein wenig
unkoordiniert und chaotisch ist, profitiert vor allem von Sakaes
zuverlässiger und hilfsbereiter Art, die ihm so manche Schwierigkeit
erspart. Beide fühlen sich unheimlich wohl wenn sie zusammen sind und bald
erwacht in beiden die Sehnsucht, sich noch näher zu kommen. Allerdings
dauert es eine Weile, bis sie sich trauen, dieser Sehnsucht nachzugeben.
Nachdem der erste Kuss für beide etwas merkwürdig ist, geht es aber für
beide auch in ihrer körperlichen Beziehung bergauf und bald können sie sich
nicht mehr vorstellen ohne einander auszukommen. Und das, obwohl es
Takashiro nicht leicht fällt, sich mit seiner Rolle als Uke anzufreunden. Dann jedoch werden sie knallhart von der Realität eingeholt, als Takashiros Vater einen Herzinfarkt erleidet und Sakaes Vater seinen Sohn nach Hause holt, um das Familienerbe anzutreten. Es sieht so aus, als müsse die Beziehung er beiden ein abruptes Ende finden, doch Takashiro ist nicht bereit seine große Liebe so leicht aufzugeben. Ich muss sagen, dass ich von dieser Zusammenarbeit zwischen Eiki Eiki und Taishi Zaou positiv überrascht war. Eiki Eiki gehört nicht unbedingt zu meinen Lieblings-Mangaka und weder Kiss noch Yuigon konnten mich überzeugen. Color jedoch hat mir sehr gut gefallen. Ich finde Sakae und Takashiro sehr sympathisch und glaubhaft dargestellt und die Art wie sich die beiden aneinander annähern ist gut nachvollziehbar. Besonders der erste Kuss ist eine bezaubernde Szene. Und auch, dass Takashiro mit seiner Rolle als Uke nicht wirklich glücklich ist finde ich eine niedliche Idee. Dieses Mal bleibt Eiki Eiki bei einem Erzählstrang und führt diesen ausführlicher aus, was sehr angenehm ist. Tono ist ein interessanter Nebencharakter von dem ich gerne noch mehr gelesen hätte. Vor allem über seine angedeutete Beziehung zu Sakaes älterem Bruder. Einziger Nachteil ist, dass Color ein Einzelband ist und die Geschichte daher nicht so sehr in die Tiefe gehen kann, wie man es sich vielleicht wünschen würde. Die Zeichnungen sind schön, wenn auch nicht ganz perfekt in den Proportionen und der Haltung der Figuren. Das hat aber durchaus einen gewissen Charme.
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