Review: Banana Fish

I can remember standing by the wall
And the guns shot above our heads
And we kissed as though nothing could fall
And the shame was on the other side
Oh we can beat them for ever and ever
Then we can be Heroes just for one day

(David Bowie)

Bei Akimi Yoshidas Banana Fish sollte man sich nicht vom Zeichenstil und der ernsten Geschichte abschrecken lassen. Es ist eher im Shonen-Manga-Stil gehalten. Die Zeichnungen sind also realistischer und es kommen keine wirklichen Bi-Shonen (Männer von unnatürlicher Schönheit, wie bei Minami Ozaki und Kaori Yuki) vor, sondern die Zeichnungen sind wirklichkeitsgetreuer und erinnern an manche amerikanische Comics. Trotzdem ist Banana Fish ein Shojo-Manga (Manga für Mädchen). Sogar eins der ersten.

Es hat eine Weile gedauert, bis mir das Manga wirklich gefallen hat. Doch dann war ich vollkommen fasziniert. Ash Lynx, der ungewöhnliche Hauptcharakter hat mich inzwischen sehr für sich eingenommen. Er ist jemand, den man einfach kennen gelernt haben muss und für mich ist er einer der stärksten Helden der Manga-Szene.

Er hat sehr viele Facetten und schafft es den Leser immer wieder zu überraschen, was einem aber erst in den späteren Bänden wirklich bewusst wird. Ash ist einer der am besten ausgearbeiteten Chraktere, von denen ich bislang gelesen habe und man merkt, dass auch der Mangaka viel an ihm liegt und sie sich viele Gedanken um ihn gemacht hat. Die story ist spannend und sehr gut durchdacht und ausgearbeitet. Sie dreht sich um die höchst gefährliche Droge Banana Fish, der Ashs Bruder im Vietnamkrieg zum Opfer gefallen ist. Nachdem dieser in einem Anfall von Wahnsinn seine Kameraden erschossen hat, fällt er in eine Art Koma und vegetiert fortan vor sich hin. Ash will herausfinden, was es mit Banana Fish auf sich hat und ist dafür bereit jede Gefahr in Kauf zu nehmen. Denn mit seiner Suche nach der Herkunft von Banana Fish tritt er nicht nur der japanischen Mafia auf die Füße.

Mich persönlich rührt natürlich besonders die sanfte Liebesgeschichte zwischen Ash und dem Japaner Eiji, der als Journalist zufällig in den Fall verwickelt wird. Die Beziehung zwischen den beiden ist mehr als ungewöhnlich. Eiji bewundert den starken und stolzen Ash zutiefst, während Ash Zuflucht in der Nähe des fröhlichen und immer optimistischen Jungen findet. Seine grässliche Vergangenheit und sein hartes Leben scheint er nur in Eijis Nähe für eine Weile zu vergessen.  Außerdem ist der Junge der einzige, dem er wirklich vertraut.

Unter seiner harten und unnahbaren Schale ist Ash ein warmherziger Mensch, der für die, die ihm viel bedeuten sterben würde. Dadurch werden die wenigen Menschen die er liebt zu einem Schwachpunkt, den seine Feinde ausnutzen und der für ihn extrem gefährlich ist. Seine Liebe zu Eiji ist also ein Spiel mit dem Feuer. Aber auch Eiji wächst durch seine Bekanntschaft mit Ash über sich hinaus und tut Dinge, die er sich niemals zugetraut hätte.

Banana Fish ist wirklich extrem spannend und hat einige überraschende Wendungen. Mich hat es jedenfalls in seinen Bann geschlagen und ich kann es jedem empfehlen, dem eine spannende und fesselnde story ebenso wichtig ist, wie starke Charaktere. Es erscheint bei uns mit einem gelben Schutzumschlag und als besonderer Clue sind auch die Seiten alle gelb. Leider ist Banana Fish aufgrund zu geringer Verkaufszahlen in Deutschland nach dem siebten band von Planet Manga eingestellt worden. Die Bände acht bis zwanzig werden wohl in Deutschland in naher Zukunft nicht mehr erscheinen. Einzige Hoffnung ist, dass es noch mal als Print on Demand, so wie 20th Century Boys herausgebracht wird.

 

  General Info

 

Japanischer Titel: Banana Fish
Mangaka: Akimi Yoshida
Sprache: englisch, deutsch
Verlag: Japan: Shôgakukan 1987
Deutschland: Planet Manga 2003
Bände: 19
In Deutschland nach Band 7 eingestellt.
Online bestellen: Amazon
Shonen-Ai-Meter: (6)
Charaktere: Charaktere  
Medien: Manga, Artbook: Angel Eyes,
Spin offs